Der Erfolg der Wolfsburger hat seine Gründe in der vorbildlichen Arbeit seines Trainer und Sportdirektors, Felix Magath, der nicht nur das Team komplett verbessert hat, sondern auch kluge Einzelentscheidung getroffen hat. Eine war sicherlich jene, die er im Dezember 2007 traf. Nach mäßigen Leistungen in der Vorrunde der Saison 2007/2008 wurde Simon Jentzsch von Trainer Felix Magath in der Winterpause als Stammtorhüter ausgemustert. Der Nachfolger Diego Benaglio glänzte bis heute.
Die Aktion nahm ihren Anfang am 1. Dezember 2007 gegen Eintracht Frankfurt in der Halbzeit eines Spiels - es eine drastische Symbolik, die jeder verstand. Der Trainer kreidete seinem Keeper die Schuld an einem Gegentor an. Ersatzmann André Lenz kam zum Einsatz. Das komplette Ende kam Monate später. Wiederum gegen Eintracht Frankfurt und sorgte für einen Paukenschlag. Am letzten Tag des Trainingslagers in Albufeira (Portugal) unterrichtete Magath seinen Torhüter Simon Jentzsch, dass er für ihn ab sofort keine Verwendung mehr habe. „Ich habe Simon gesagt, dass ich nicht mehr mit ihm plane“, sagte Magath damals. Die Begründung: „Ich habe kein Vertrauen mehr zu ihm aufbauen können.“ Magath machte seinem harten Ruf alle Ehre. Doch die Entscheidung war wohl mehr, als eine spontane Reaktion des Trainers. Die Ruhe im Team fehlte, der Zusammenhalt war nicht vorhanden.
Magath hatte seit längerem den aufstrebenden Torwart, Diego Benaglio, im Auge. Der Schweizer zeigte sich hungrig und formbar. Auch deshalb forcierte Magath diesen Transfer. Unter Magaths Regie kam dieser Wechsel schnell zu Stande und Benaglio schaffte es sogar als Stammkeeper der Schweizer Eidgenossen zur Euro im eigenen Land. Die Meisterkrönung kam dann in der Saison 2008/09. Unter „Quälix“ reifte der Torwart zum unumstrittenen Leistungsträger und trug mit 41 Gegentreffern zum Meistertitel bei. Die Stimmung in der Mannschaft war glänzend. Auch deshalb erklärte Magath: „Diego ist unverkäuflich!“