München - Die Schlagzeilen der drei Münchner Boulevardzeitungen ähneln sich: "Tschauner mit Blackout in Hamburg." Selbst die zwar kritische, aber dennoch immer sachliche Süddeutsche Zeitung nimmt den Torwart der Löwen in die Pflicht, nach dessen miserablen Leistung hoch im Norden. Unruhige Zeiten also an der Grünwalder Straße!
Philipp Tschauner hatte eine kurze Nacht im Wasserturm-Hotel am Hamburger Sternschanzenpark. Der Keeper der Löwen sah sich seine schwache Leistung im Bett nochmals auf DVD an, er spulte auf seinem Laptop "immer wieder vor und zurück" - um hinterher bestätigt zu wissen, was ihm bereits auf dem Rasen sonnenklar war: Dass er alle drei Gegentore mitverursacht hatte bei der 1:3-Pokalniederlage der Löwen gegen den Hamburger SV: "Den ersten Ball muss ich wegdonnern", rekapitulierte Tschauner ohne Ausflüchte, "der zweite darf aus diesem spitzen Winkel nie reingehen, den dritten habe ich mir fast selbst reingehauen". Nach dem quälenden Video schlief Tschauner "erst gegen drei, vier Uhr ein".
Michael Hofmann, Nummer zwei der Löwen, versuchte Tschauner nach dem Spiel aufzubauen und sprach von "unglücklichen Fehlern." Aber auch er will von einer Torwartdiskussion nichts wissen. Genau wie Löwen Trainer Marco Kurz: "Es gibt keine Diskussion hier. Philipp bleibt die Nummer eins", so der Löwen Coach kurz und bündig. Ein Torwartdiskussion wäre auch wohl nicht der richtige Weg. Philipp Tschauner gilt nicht nur bei torwart.de als der Mann der Hinrunde in der 2. Liga. Auch der "kicker" befand Tschauner als Nummer eins der Unterklasse. Tschauner selbst sagte, dass dies das "schlechteste Spiel seit der B-Jugend" für ihn war. Wohl auch deshalb gilt es das Thema schnell abzuhaken und sich am Sonntag gegen den SC Freiburg zu konzentrieren.