Momentan möchte man nicht in der Haut Michael Rensings stecken. Durch seine offensiven Aussagen, dass er sich nicht mit einem Platz auf der Ersatzbank zufrieden gebe und einen Wechsel in Betracht ziehe, hat der Bayern-Keeper sich selbst ins Abseits manövriert. Nun entzieht ihm auch Bayern Manager Ulli Hoeneß das Vertrauen.

Dass der FC Bayern sich offensiv nach einem neuen Torwart umschaut, ist nicht erst seit den Gerüchten um Robert Enke, Gianluigi Buffon (gab kürzlich sein Bekenntnis zu Juventus Turin ab) und auch dem Alkmaar Keeper Romero bekannt. Auch offiziell haben die Bayern Verantwortlichen erklärt, dass sie sich auf dem Markt umschauten. Ein Topmann soll auf jeden Fall geholt werden. Für Michael Rensing schien trotz dessen, eher mäßigen, Leistungen immerhin noch ein gut bezahlter Platz auf der Ersatzbank übrig zu sein und die Perspektive, eine „große Zukunft“ (Jürgen Klinsmann) vor sich zu haben. Doch mit Klinsmann verschwand auch der grenzenlose Optimismus, dass jeder Spieler besser gemacht werden kann. Besonders bei Rensing schien die Baustelle also besonders groß zu sein. Im Grunde kann der FC Bayern nun froh sein, dass Rensing von sich Abwanderungsgedanken gestreut hat. Mit Thomas Kraft haben die Bayern Verantwortlichen im Winter verlängert. Dem Nachwuchsmann wird mittlerweile sogar mehr Potential als Rensing bescheinigt. Dahinter gibt es noch Maximilian Riedmüller, der im Kader der U23 weiterhin Spielpraxis sammeln soll. Was soll also aus Rensing werden? Ein Keeper, der von sich beansprucht, die wahre Nummer eins des FC Bayerns zu sein? Ein Torwart, der sicherlich - einen zu gut bezahlten - Vertrag für eine Nummer besitzt. Ein Torhüter, der öffentlich für Unruhe sorgte, in dem er drohte: „Nie wieder Nummer zwei!“

Alleine mit diesen Fakten hat Rensing es Ulli Hoeneß nun sehr einfach gemacht und die Tür in Richtung Abgang steht für den Torwart offen. Doch realistisch gesehen bleiben nur wenige Kandidaten übrig. Vielleicht wäre Rensing ein Kandidat für den SC Freiburg. Vielleicht aber reicht es auch nur für die Liga zwei. Egal wie es ausgehen wird, es wird schmerzhaft enden. Und nicht nur für Rensings Brieftasche.