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Bundesliga - "kompakt" bei torwart.de (01.04.09)

"Leider gibt es kein Torwart-Casting" - ZEIT ONLINE

es berichtet Tobias Schlitzke


"Leider gibt es kein Torwart-Casting" - ZEIT ONLINE hat mit Robert Enke gesprochen. Vor dem Spiel gegen Wales spricht der Nationaltorwart über seinen Ehrgeiz, Tipps von Oliver Kahn und seine Pünktlichkeit. torwart.de hat die wichtigsten Aussagen des Nationaltorhüters zusammen gefasst.

Robert Enke über das Liechtenstein-Spiel:

„Wenn es in Wales ähnlich läuft, wenn nur ein Schuss aufs Tor kommt, und wir gewinnen 2:0 – perfekt. Als junger Torwart schaut man mehr auf sich. Aber es geht nicht darum, dass ich möglichst viele Bälle aufs Tor bekomme, um mich in eine gute Position zu bringen. Ich muss mich nicht profilieren.”

Über den Konkurrenzkampf:

„Grundsätzlich ist es immer gut, wenn man auf der Hut ist und ständig seine Leistung bringt. Ich glaube aber schon, dass man sich auf der Torwartposition doch früh festlegen und es nicht unbedingt bis zum Letzten hinaus zögern sollte. Und das haben die Trainer so auch gesagt. Dieser Zeitpunkt ist aber noch nicht gekommen. Bisher hat es den ja gar nicht gegeben. Erst war René Adler verletzt, dann ich, jetzt ist er wieder verletzt. Und was heißt Kampf? Damit kann ich nichts anfangen. Es ist ja nicht so, dass wir uns im Training gegenseitig was auf die Mütze hauen. Man kann die Leistungen auch nicht vergleichen oder spekulieren: Wie hätte ich gegen Russland gespielt? René hat es gut gemacht. Vielleicht hätte ich das auch getan.”

Wie die Nummer eins gefunden werden kann:

„Ein Casting gibt es ja leider nicht. Eigentlich müsste man eine Ballmaschine nehmen, die bei allen Kandidaten dieselben Bälle aufs Tor schießt und dieselben Flanken reinbringt. Am Ende hätte man einen objektiven Wert für jeden. Aber das ist nur Theorie. Es geht auch um den Kopf, wie man mit der Situation klarkommt.”

Über "Unhaltbare":

„Mit dem Begriff "unhaltbar" kann ich wenig anfangen. Sagen wir: derjenige, der die meisten Großchancen vereitelt. Ich glaube, es wird eine Mischung aus beidem sein. Die Unterschiede sind ja nicht so groß. Die Torhüter, die infrage kommen, sind beim Bällehalten mehr oder weniger auf einem Niveau. Also wird es eine entscheidende Rolle spielen, wer wie viele Fehler macht – oder auch nicht.”

Über den Faktor Ehrgeiz:

„Ehrgeiz ist eine Grundvoraussetzung, natürlich bin ich ehrgeizig. Wenn man wie ich vor fünf Jahren in der zweiten spanischen Liga auf der Bank gesessen hat und jetzt bei der Nationalmannschaft ist, muss man eigentlich nicht darüber reden. Man muss sich aber auch ein bisschen frei machen von der ganzen Hektik rund um diese Torwartgeschichte. Wenn ich das alles an mich ranließe, würde ich ja wahnsinnig werden. Man muss eine Mischung finden aus Ehrgeiz, Anspannung und einer gewissen Lockerheit. Meine Lockerheit ist nicht zur Schau getragen. Ich versuche, meine Situation nüchtern zu betrachten. Was zum Beispiel Oliver Kahn gesagt hat, fand ich sehr angenehm.”

Ob er wechseln wird?:

„Ich fühle mich überhaupt nicht unter Druck gesetzt. Ich werde nicht wechseln um des Wechselns willen, sondern nur, wenn ich überzeugt bin, dass es mich weiterbringt.”


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