München/Stuttgart – Der Goldene Handschuh 2008/09 beweist wieder einmal seine große Bedeutung. Über 10.700 Votes wurden im Laufe der 17 Spieltage von den Usern von torwart.de abgegeben. Damit hat sich wieder einmal die Wichtigkeit der Auszeichnung gezeigt. An der Spitze steht ein Altbekannter: Jens Lehmann vom VfB Stuttgart.

Das erste Mal seit der Einführung des Goldenen Handschuhs scheint kein Junger das Heft in der Hand zu haben. Lehmann steht für das, was auch der „kicker“ als Kernproblem erkannt hat: Die Bundesliga verfügt momentan nur über Keeper mit kaum oder keiner internationalen Klasse. Einzig Jens Lehmann zeigte Spitzenleistungen. Was beachtlich bei Lehmann ist: Jeweils bei jeder seiner fünf Nominierungen gewann Lehmann auch die Wahl. Sowohl die torwart.de-Redaktion als auch die User waren jeweils von Lehmann überzeugt. Verglichen mit den Gegentoren liegt Lehmann im Mittelfeld der Bundesliga (23 Gegentore), aber noch eines vor Bayern Schlussmann Michael Rensing. Die Nummer eins der Bayern stand über die ganze Hinrunde hinweg unter enormer Beobachtung. Sowohl von den Medien als auch von den eigenen Fans wurde über Rensing kontrovers diskutiert. Auf torwart.de erreichte der Bayern Keeper immerhin vier Nominierungen. Dort profitierte er, vor allem bei den Usern, von seinem hohen Beliebtheitsgrad und kam somit ins Mittelfeld der Wertung. Beim „kicker“ Jahresranking kam er ins „Blickfeld“. Die Begründung dort: Aufgrund seiner internationalen Leistungen. In der Bundesliga gilt der Bayern-Keeper aber als noch steigerungsfähig.

Die größte Überraschung ist sicherlich der zweite Platz von Dennis Eilhoff (Bielefeld). Der Arminia Keeper profitierte hierbei vom Verletzungspech in Bielefeld der etatmäßigen Nummer eins, Rowen Fernandez, und konnte somit durch gute Leistungen auf sich aufmerksam machen. Stünde er auch am Ende auf Platz zwei wäre diese Leistung sicherlich enorm. Beim Goldenen Handschuh konnte Eilhoff sogar zwei Tagessiege erreichen. Auch der dritte Platz ist etwas überraschend. Markus Miller vom Karlsruher SC hatte sich durch konstante Leistungen dort platziert. Überragend, wie er in der zweiten Liga und am Anfang der Aufstiegssaison war, waren seine Leistungen zwar nicht – doch Miller machte am besten deutlich, worauf es in dieser Saison ankommt: Konstante Leistungen ohne große Fehler. Dafür blieben aber die spektakulären Paraden eher im Hintergrund, was auch dazu führte, dass der „kicker“ niemand in der internationalen Klasse ansiedelte. Auch die Redaktion von torwart.de diskutierte intern diese Sache und kam zum Schluss, dass Lehmann wohl der Einzige mit dem Prädikat „internationale Klasse“ sei.