Der Fokus auf torwart.de lag in den letzten Tagen bisher mehr beim Gegner Liechtenstein. Trotz zahlreicher Ausfälle wichtiger Spieler, kündigte der Nationaltorwart Liechtensteins an: "Wir werden kämpfen bis zum Umfallen." Doch was tut sich im deutschen Lager? obert Enke vertritt den verletzten René Adler im deutschen Tor für die kommenden zwei Spiele zur WM-Qualifikation. Bundestrainer Joachim Löw votierte damit gegen Bremens Tim Wiese. Dieser hatte vorher einen Einsatz gefordert - und deutliche Worte gefunden.

René Adler oder Robert Enke - so hieß die bestimmende Frage in den letzten Wochen vor dem Länderspiel. Beide haben nicht unbedingt überragende Runden gespielt, sodass selbst Andreas Köpke - eigentlich eher bekannt für seine zurückhaltende Art - in dieser Woche laut wurde. In einem Interview kritisierte der Torwarttrainer der Nationalmannschaft, dass Deutschland zwar über eine breite Substanz an guten Keepern verfüge. Doch zur Weltklasse fehle noch einiges und keiner der Torhüter sei momentan in der Lage, in die Lücke, die Kahn und Lehmann hinterlassen haben, aufzusteigen. Auch torwart.de hatte dies am Ende der Vorrunde in der Auswertung zum Goldenen Handschuh kritisiert: "Dass Lehmann an der Spitze des Goldenen Handschuhs steht, spricht weniger für den ehemaligen Nationalkeeper als vielmehr gegen die jungen "Wilden"." Selbst Robert Enke steht in der Kritik. Hannover zählt zu den Vereinen mit den meisten Gegentoren in der Bundesliga. Enke wird zwar oft von seinen Vorderleuten in Stich gelassen, doch die "Unhaltbaren" konnte er in dieser Runde nur selten entschärfen. Die Aussage von Köpke unterstreicht diese Entwicklung. Adler und Neuer werden zwar das Potential zur Weltklasse nachgesagt, doch dieser Sprung gelingt den beiden eventuell nur über den Weg zu einem Spitzenverein im In- oder Ausland. Bayern München hatte ja schon in Leverkusen angefragt. Zudem kann die Aussage von Köpke als Druck auf die jungen Torleute gewertet werden, was letztlich nützlich sein soll.

Lachender Dritter war bisher Tim Wiese. Der Bremer hatte das gezeigt, was Löw und das Trainerteam so vermissten: Konstanz. Ob er aber eine realistische Chance auf die Nummer eins im Nationalteam nach Löws Entscheidung haben wird, bleibt aber dennoch fraglich.