Es könnte eine nüchterne Agenturmeldung sein: „Torhütertalent Ralf Fährmann hat beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt einen Vertrag unterschrieben. Der zur nächsten Saison von Schalke 04 zur Eintracht wechselnde Torhüter erhält bei seinem neuen Klub einen Drei-Jahres-Vertrag bis Juni 2012. Das gab der hessische Bundesligist am Freitag bekannt.“ Wäre dort nicht noch der Zusatz „Sein Ziel ist es, in der neuen Saison einen Stammplatz zu erkämpfen.“ Das sorgt für Wirbel.
In Frankfurt mussten beim Lesen dieser Meldung wohl einige Keeper schlucken. Verfügt die Eintracht doch über vier Torhüter, davon zwei junge Talente. Bei Markus Pröll (28) und Jan Zimmermann (22) gibt es Verträge. Dagegen laufen die Kontrakte mit Routinier Oka Nikolov (34) und Talent Frank Lehmann (19) aus. „Mit fünf Torhütern werden wir sicher nicht in die neue Saison gehen", sagt Trainer Funkel.dem Wiesbadener Kurier. Das heißt: mindestens ein Keeper muss weg, vielleicht auch zwei. Doch der Reihe nach. Markus Pröll war bereits im November unzufrieden und bat um eine Vertragsauflösung. Der Keeper hat aber in den letzten Jahren gezeigt, was er kann, sofern er verletzungsfrei bleibt. Das war auch das Hauptproblem Prölls. Dennoch dürfte die Eintracht auf ihn nicht verzichten wollen.
Jan Zimmermann hat zwar einen Vertrag, doch er würde sich sicherlich nicht hinter Fährmann einordnen wollen. Der Keeper, der deutlich beim Ranking zum besten Torhüter in der Regionalliga Süd auf torwart.de in Führung liegt, hat gezeigt, dass er mehr will und kann. Gegenüber torwart.de sagte er bereits, dass er „sich umschauen“ müsse. Das klingt nicht unbedingt nach einem Verbleib. Talent Lehmann hat bereits Anfragen von diversen Klubs mit Spielpraxisaussicht. Bliebe noch der Fall Oka Nikolov. Der Keeper hat bereits seit 1996 der Eintracht die Treue gehalten. Sein Vertrag am Saisonende aus. "Die haben einen neuen Torhüter verpflichtet, mein Vertrag läuft aus und mit mir hat noch keiner gesprochen. Was soll ich dazu also sagen?", meinte er gegenüber dem Wiesbadener Kurier. Denkbar wäre eine Tätigkeit im Verein – eventuell als Torwarttrainer und Torwart auf Abruf. Dass er mit 34 Jahren seine Karriere beenden könnte, schließt Nikolov aus. "Ein Jahr will ich mindestens noch spielen", sagte er.. Er hofft noch. Unruhe wird es aber mit Sicherheit in der Rückrunde in Frankfurt geben.