Einwurf von Tobias Schlitzke

René Adler fährt mit in die Schweiz und nach Österreich! Wurde der Keeper vor der Nominierung lautstark gefordert, überwiegt nun das Unverständnis über die Ausbootung Hildebrands.

Die Entscheidung war aber keinesfalls eine Entscheidung gegen Hildebrand - das betonte auch Torwartcoach Andy Köpke. Hildebrand hätte es sogar verdient gehabt. Sein Schritt vom VfB Stuttgart nach Valencia war richtig. Dort konnte der Keeper wichtige (internationale) Erfahrungen sammeln, eine neue Sprache erlernen und einen neuen Zweikampf aufnehmen. Mit Santiago Cañizares hatte Hildebrand einen starken Gegner, der nicht nur bei Trainer und Fans ein hohes Ansehen besitzt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten setzte sich der Ex-Stuttgarter durch und auch bei den - sehr kritischen - spanischen Medien stieg sein Ansehen. In der Liga spielte er zwar im Abstiegskampf, konnte aber auch den Pokalsieg erringen. All diese Fakten sprechen also für Hildebrand.

Doch auch Robert Enke hat sich die letzten Jahre profiliert. Konstante Leistungen, mit zeitweiliger Auslandserfahrung, machten ihn zu einem der besten Torhüter der Bundesliga. Jahrelang musste er auf seine Chance warten. Erst im März 2007 gab Enke aber sein Debüt unter Jogi Löw in einem Freundschaftsspiel gegen Dänemark.

Jens Lehmann galt und gilt als unantastbar. Somit waren nur die Plätze zwei und drei zu vergeben. Deshalb war es mehr als sinnvoll, einen Platz an einen jungen Keeper zu vergeben. Die Entscheidung fiel also zwischen Hildebrand und Enke. Hildebrand war bereits schon bei einer EM dabei - somit erscheint es also fast verständlich, dass sich Löw für Enke entschieden hat. Späte Anerkennung für gute Leistungen.

Die Entscheidung fiel also nicht gegen Hildebrand - sondern pro Enke und pro Adler.