München – Butt für Rensing. Rensing, der nicht nur im kicker.de-Ranking und beim Goldenen Handschuh von torwart.de abgeschlagen liegt, hat in dieser Runde alles andere bewiesen, dass er die legitime Nummer eins im Tor des FC Bayerns und damit Nachfolger von Oliver Kahn ist.
Rensing, der "nicht mit Oliver Kahn verglichen werden möchte, sich aber wie er verhält (Süddeutsche Zeitung)", wirkte schon seit vielen Jahren äußerst selbstbewusst beim deutschen Rekordmeister. Aufgeputscht von den Aussagen eines Ulli Hoeneß ("Michael Rensing wird der Nachfolger von Jens Lehmann") und einer (fast) kritikfreien Umgebung beim FC Bayern ließ der Keeper vor allem eines vermissen: Souveränität. Sowohl auf dem Platz, wo er oft unsicher wirkte, als auch daneben. In der Medienzone des FC Bayern zeigte sich Rensing resistent gegenüber jeder Kritik von außen. Selbstkritik? Fehlanzeige. Etwas erinnerte sein Verhalten an das eines Jens Lehmanns.
Dass er aber so solange noch im Tor stand, hatte er wohl einem Umstand zu verdanken: Dem Schutz des FC Bayern. Mit aller Gewalt wollten die Bayern ihr einstiges "Jahrhunderttalent" in das Tor des Rekordmeisters hiefen. Rensing bekam als erstes Talent die Zeit, die ein Trochowski oder Kroos nie bekamen. Doch hatten sich die Veranwortlichen des FC Bayerns bei dieser Frage wohl die Position des Torhüters unterschätzt. Ein Klub, der erfolgreich in der Champions-League, DFB Pokal und auch Meisterschaft sein möchte, kann es sich nicht erlauben, einem Torhüter 40 Spiele zum Warmwerden zu geben. Diese - notwendige - Spielpraxis hätte der Rekordmeister Rensing schon Jahre zuvor bei einem - versäumten - Ausleihgeschäft ermöglichen müssen. Nun steht der FC Bayern aber vor der Erkenntnis, dass Rensing nicht die Klasse einer Nummer eins bei den Münchnern besitzt. Purer Aktionismus, wie das einmalige Aufstellen eines in die Jahre gekommenen Butts, bringen die Bayern nicht weiter. Eine Lösung dazu gibt es wohl nur auf dem Transfermarkt.