Nach der Länderspiel-Premiere von Keeper René Adler gegen Russland ist Torhüter-Kollege Tim Wiese von Werder Bremen der einzige Akteur ohne Einsatz im noch 19-köpfigen deutschen Aufgebot. Der 23 Jahre alte Leverkusener Adler ist der 19. Debütant in der Amtszeit von Coach Joachim Löw. Vor dem Spiel gegen Wales gab René Adler der Süddeutschen Zeitung ein ausführliches Interview. Hier einige der wichtigsten Aussagen:
René Adler über seinen ersten Gegentreffer: "Genaueres kann ich erst sagen, wenn ich das Tor noch mal gesehen habe. Ich bin gut draufgegangen, aber ich weiß nicht genau, wo der Ball durchgegangen ist, ob zwischen den Beinen oder über die Beine."
René Adler über Robert Enke: "Zunächst mal muss ich sagen, dass mir Robert Enke sehr leid tut. Wir haben ein hervorragendes Verhältnis, und so eine Verletzung wünscht man wirklich niemandem. Der Robert ist ein Klassetorwart, ich hoffe, dass er bald wieder fit wird. Ich kann nur versuchen, die Spiele, die ich spielen darf, gut zu sein."
René Adler über seine Gefühle beim ersten Einsatz: "Das war ein unglaubliches Gefühl, du hörst die Nationalhymne und du stehst da und siehst die vollen Zuschauerränge, alle mit Deutschland-Montur..."
René Adler über den Nummer eins Status: "Ich denke, im Moment kann man von keiner deutschen Nummer eins sprechen. Die Trainer haben bewusst einen Konkurrenzkampf ausgerufen, und ich werde nach einem Länderspiel nicht sagen, dass ich die Nummer eins bin. Solche Worte liegen mir auch gar nicht. Und ich weiß außerdem, wie schnell sich alles ändern kann: In Leverkusen bin ich damals nur ins Tor gekommen, weil Jörg Butt eine Rote Karte bekommen hatte."
René Adler über seine - angebliche - Verletzungsanfälligkeit: "Das weise ich klar zurück. Es gibt das normale Berufsrisiko, und mit meiner Schulterverletzung bin ich gerade mal drei Wochen ausgefallen. Das ist weniger als bei einem Muskelfaserriss."