Horn unter Druck – Wiedergutmachung gefragt

Autor: T. Rübe / M. Schäfer - 05.03.2025

Der VfL Bochum steckt mitten im Kampf um den Klassenerhalt. Timo Horn, der erst kürzlich zur Nummer eins aufstieg, erlebte gegen die TSG Hoffenheim jedoch einen bitteren Rückschlag. Ein harmloser Distanzschuss von Tom Bischof rutschte ihm durch die Hände und besiegelte die 0:1-Niederlage. Trotz dieses folgenschweren Fehlers stärkte Trainer Dieter Hecking seinem Torhüter demonstrativ den Rücken: "Er bleibt die Eins, nicht die Nummer anderthalb."

Nach 21 Jahren beim 1. FC Köln und 329 Pflichtspielen stand Horn vor einem ungewissen Karriereende. Doch der 31-Jährige wollte es noch einmal wissen. Als er im Februar 2025 kurzfristig für den erkrankten Patrick Drewes einspringen musste, nutzte er die Chance eindrucksvoll. Beim überraschenden 2:0-Sieg im Revierderby gegen Borussia Dortmund hielt er seinen Kasten sauber und spielte sich mit dieser starken Leistung in den Fokus.

Obwohl Drewes bis dahin fehlerfrei agierte, entschied sich Hecking für einen dauerhaften Torwartwechsel. Er betonte dabei, dass es eine Entscheidung "für Horn, nicht gegen Patti" sei. Bochum hatte mit dem 31-Jährigen eine neue defensive Stabilität gefunden – bis zum Patzer gegen Hoffenheim.

Der folgenschwere Fehler gegen Hoffenheim

Nach einer positiven Entwicklung in den letzten Wochen sollte das Heimspiel gegen Hoffenheim Bochums "Fünf-Punkte-Wochenende" krönen. Doch eine einzige Szene veränderte das Spiel: Horn verschätzte sich bei einem aufsetzenden Distanzschuss. Horn tauchte nach unten, ließ den unglück aufspringenden Ball jedoch über die beiden Hände ins Tor passieren. Sichtlich niedergeschlagen übernahm er nach dem Spiel die volle Verantwortung: "Ich muss den Ball halten, keine Ausreden."

Hecking machte jedoch klar, dass dieser Fehler nichts an seiner Entscheidung ändert: "Das ist Abstiegskampf. Fehler passieren. Wir haben noch zehn Spiele – der Blick geht nach vorn." Damit setzt er bewusst auf Kontinuität und das Vertrauen in seinen Torhüter.

Bochums Kampf um den Klassenerhalt

Seit Heckings Amtsübernahme hat sich die Mannschaft stabilisiert und holte in 13 Spielen bereits 13 Punkte – ein klarer Aufwärtstrend. Dennoch bleibt der Relegationsplatz (16.) umkämpft, und der Abstand zu den direkten Abstiegsrängen ist gefährlich gering. Mit noch zehn Spielen hat Bochum die realistische Chance, den Klassenerhalt zu schaffen, doch jeder Punkt zählt.

Horn unter Druck – Wiedergutmachung gefragt

Für Horn bedeutet das Vertrauen seines Trainers eine zweite Chance. Während Bochum weiter gegen den Abstieg kämpft, muss der 31-Jährige beweisen, dass sein Patzer nur ein Ausrutscher war – denn in den entscheidenden Wochen zählt jeder gehaltene Ball.