Der VfL Bochum kämpft derzeit als Tabellenletzter in der Bundesliga ums sportliche Überleben. Mit gerade einmal 2 Punkten aus 10 Spielen liegt das rettende Ufer bereits 7 Punkte entfernt. Mit dem neuen Trainer Dieter Hecking hat der VfL schon den ersten Joker gezogen und nach dem verpatzten Start einen neuen Cheftrainer installiert. Dieser hatte einen Kader geerbt, bei dem wichtige Spieler weggebrochen waren. Vor allem auf der Torwartposition fand ein großer Umbruch statt, denn mit Michael Esser und Andreas Luthe gaben gleich zwei Routiniers ihr Karriereende bekannt.
Darüber hinaus wurde die damalige unumstrittene Nummer 1, Manuel Riemann, unmittelbar vor den beiden Relegationsspielen gegen Fortuna Düsseldorf noch suspendiert und über den Sommer auch komplett aus dem Profi-Kader gestrichen worden. Grund dafür sollen Differenzen über die sportliche Ausrichtung des Teams gewesen sein, zumal sich Riemann auch auf dem Platz mitunter sehr harsch gegenüber den eigenen Mitspielern gezeigt hatte. Riemann durfte seit Beginn der neuen Saison auch nicht mehr am Training der Profis teilnehmen. Der Klub wollte ihm lediglich ein individuelles Training sowie die Möglichkeit, mit der U21 zu trainieren, anbieten.
Für den 36-Jährigen war das wiederum deutlich zu wenig, weswegen der Keeper, der 2015 beim VfL unter Vertrag steht und noch bis zum kommenden Sommer ein gültiges Arbeitspapier hat, Klage vor dem Arbeitsgericht einreichte. Damit wollte sich Riemann ins Training der Profis zurückbringen, der Klub hielt bisher dagegen. Doch nun steht die große Wende unmittelbar bevor, wie die "WAZ" berichtet. Noch am Sonntag gab Hecking im "Doppelpass" zur Causa Riemann ein diplomatisches Statement ab: "Dieses Thema habe ich geerbt. Wenn es da eine Lösung geben sollte, in die eine oder in die andere Richtung, werde ich sie mittragen. Das ist doch klar."
Wenige Stunden später steht nun auch öffentlich fest, dass der Rechtsstreit beigelegt wird und Riemann bereits ab Montag wieder dem Kader der Profis angehören soll, indem er ins Training zurückkehren wird. Hinter der neuen Nummer 1 Patrick Drewes und dem zweiten Neuzugang Timo Horn, soll Riemann zunächst als Nummer 3 fungieren. Inwieweit Riemann, der bisher 290 Pflichtspiele für den VfL bestritt, in der Hierarchie wieder sich nach oben arbeiten kann, ist derzeit ungewiss, zumal Drewes intern ein hohes Standing genießt. Laut BILD-Informationen soll Neu-Trainer Dieter Hecking dem in Ungnade gefallenen Schlussmann darüber hinaus eine volle Integration sowie eine faire Chance in Aussicht stellen. Stammkeeper Patrick Drewes werde zwar erst mal im Kasten bleiben, Riemann könne dementsprechend aber Druck ausüben.
Sollte Drewes im weiteren Saisonverlauf patzen, könnten die Rufe nach Riemann lauter werden, auch wenn er nicht in der ganzen Mannschaft menschlich ob seines Verhaltens angesehen war. Um dieses Thema nicht noch größer werden zu lassen, sind positive Ergebnis Pflicht, doch einfach wird dies nicht. In den nächsten beiden Spielen muss der VfL jeweils auswärts in Stuttgart und Augsburg ran, ehe Anfang Dezember Werder Bremen an der Castroper Straße zu Gast sein wird.
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