Für Kaua Santos war das Viertelfinal-Rückspiel gegen die Tottenham Hotspur besonders bitter. In der 39. Minute verursachte der junge Brasilianer mit einem ungestümen Hinauslaufen einen Elfmeter gegen James Maddison, den Dominic Solanke verwandelte – das entscheidende Tor für den Halbfinal-Einzug der Europa League.
Wie am Freitagabend bekannt wurde, trifft es den 22-Jährigen jedoch noch härter. Nachdem bereits am Nachmittag erste Gerüchte über eine Knieverletzung kursierten, brachte ein medizinischer Check traurige Gewissheit: Kreuzbandriss. Damit ist für Santos nicht nur die laufende Saison beendet, sondern er wird wohl auch die komplette Hinrunde der kommenden Saison verpassen.
Für Eintracht Frankfurt ist diese Meldung Fluch und Segen zugleich. In Abwesenheit des verletzten Kapitäns Kevin Trapp spielte sich Santos zuletzt in den Vordergrund. Trotz kleiner Wackler präsentierte er sich als starker Rückhalt und zog das Interesse mehrerer Topklubs auf sich. Manchester United galt als besonders interessiert – eine Ablösesumme von rund 60 Millionen Euro stand im Raum. In seiner Heimat wurde Santos sogar als „junger Dida“ gefeiert.
Transfer unwahrscheinlich – Fokus auf Genesung
Ein Abgang des vielversprechenden Torhüters ist durch die Verletzung jedoch nun äußerst unwahrscheinlich geworden. Der volle Fokus des Brasilianers liegt nun auf einer schnellen und vollständigen Genesung. Für die Hessen bedeutet der langfristige Ausfall allerdings auch eine problematische Situation in der Crunchtime der Saison, in der es noch um den Einzug in die Champions League geht.
Torwart-Engpass bei der Eintracht - Ist Trapp schon einsatzfähig?
Aktuell steht mit Jens Grahl lediglich ein fitter Profi-Torwart zur Verfügung. Der 36-Jährige kam zuletzt am 10. Februar 2024 beim 1:1 gegen den VfL Bochum zum Einsatz. Ob Grahl auch im Auswärtsspiel gegen den FC Augsburg das Tor hüten wird, hängt davon ab, ob Kevin Trapp wider Erwarten doch einsatzbereit sein könnte. Cheftrainer Dino Toppmöller gab auf der Pressekonferenz am Freitagnachmittag an, noch am Samstag mit Trapp sprechen zu wollen, um dessen Fitnesszustand einzuschätzen. Ursprünglich wollte Toppmöller den Kapitän erst wieder einsetzen, wenn dieser nach seiner Muskelverletzung am Schienbein zu 100 % fit ist. Angesichts der neuen Situation könnte er jedoch von dieser Linie abweichen.
Toppmöller hatte stets betont, allen drei Torhütern in seinem Kader voll zu vertrauen. Dennoch wäre ein halbwegs fitter Trapp wohl eine klare Verstärkung im Vergleich zur aktuellen Nummer drei der Eintracht. Angesichts der Schwere der Verletzung von Santos wird Trapp damit zur Schlüsselperson in den letzten Wochen der Saison.
Kommentare (0)
Keine Kommentare vorhanden!