Zweifel und neue Anforderungen
Doch nicht nur beim DFB gab es nun Zweifel an der aktuellen Qualität vom gebürtigen Saarländer. Auch in Frankfurt mehren sich die Stimmen, die die jahrelange Nummer 1 vermehrt in Frage stellen. Das liegt zum einen an den Leistungen des vergangenen Jahres, als am Profil des Torhüters, der pünktlich zum Trainingsauftakt am Montag seinen 34. Geburtstag feierte und zum anderen auch am Anforderungsprofil, was die Eintracht sich in Zukunft vorstellt. Von Kevin Trapp wird nunmehr im leicht fortgeschrittenen Torwartalter verlangt, möglichst seinen Stil ein Stück weit zu modifizieren und darüber hinaus noch einmal auf sein absolutes Maximum zu kommen. Das Trainingsprogramm für ihn war daher in der nunmehr beendeten Urlaubsphase dem Vernehmen nach deutlich härter, als er es in den letzten Jahren gewohnt war.
Zukunftsperspektiven mit Kaua Santos
Gleichsam möchte der Verein Talent Kaua Santos verstärkt als zukünftige Nummer 1 aufbauen. Bislang absolvierte der junge Brasilianer, für den der Klub vor einem Jahr rund 1,5 Millionen in dessen Heimat überwies, lediglich 13 Partien in der Regionalliga mit insgesamt 17 Gegentreffern. Den uneingeschränkten Stammplatz hatte der 21-Jährige in der Regionalliga nicht, darauf ist die zweite Mannschaft der Hessen auch nicht ausgelegt- es geht vielmehr um die Talent-Entwicklung. Vom 1,96 m großen brasilianischen Junioren-Nationaltorwart ist der Klub überdies überzeugt, man sieht in ihm nach Diant Ramaj das nächste Top-Talent, was man ausbilden und schleifen kann. Bis 2028 besitzt Santos, der bisher die Nummer 3 hinter Trapp und Ersatzmann Jens Grahl war, ein gültiges Arbeitspapier. Er gilt als sehr mutiger Torhüter, der Risiko geht, auch mal bei Hereingaben das Abfangen forciert und auch den Fuß für eine offensive Spieleröffnung besitzt. Frankfurts Torwarttrainer Jan Zimmermann ergänzte gegenüber der "Frankfurter Rundschau": “Er beherrscht seinen Strafraum und was mich bei jedem Torwart begeistert: Er hält Bälle.”
Herausforderungen und Erwartungen
Der nächste Schritt für den brasilianischen U20-Kapitän aber wird sein, den Status der dauerhaften Nummer 2 zu erlangen. Daher soll er auch vermehrt in Testspielen zum Einsatz kommen. Die offene Herausforderung an Kevin Trapp kommt aber noch deutlich zu früh, doch das ist auch noch nicht angedacht, denn Trapp besitzt noch bis 2026 einen gültigen Kontrakt und ist nach dem Wegbrechen von den Führungsspielern Hasebe und Rode- beide beendeten Ihre Karriere nach der letzten Saison- einer der Stützpfeiler eines ansonsten jungen Teams, da Sportvorstand Markus Krösche zusammen mit Cheftrainer Dino Toppmöller auf ein sehr talentiertes aber eben auch sehr junges Team setzt. Erfahrung in dieser Konstellation ein sehr kostbares Gut. Einen erfahreneren Spieler als Trapp gibt es in den Frankfurter Reihen kaum. Auf absolutem Top-Niveau kann gerade noch Mario Götze mit dem Torhüter mithalten. Außerdem hat der Klub über Jahre hinweg die Mannschaft ein Stück weit um Kevin Trapp herum gebaut. Einen kompletten Paradigmenwechsel kann man diesbezüglich in relativ kurzer Zeit nur sehr schwer umsetzen, sodass es für die Hessen im Grunde genommen unabdingbar ist, weiter auf Trapp zu bauen, der aber wiederum dazu angehalten ist, sein volles Potenzial abzurufen. Ein mögliches Hemmnis konnte der Torwart in seinem Urlaub nun dem Vernehmen nach beheben. Bisweilen plagte sich Trapp in der vergangenen Spielzeit mit gravierenden Rückenproblemen herum. Diese sollen jetzt aber der Vergangenheit angehören.
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