Es war eine kleine Überraschung, als RB Leipzig mit Maarten Vandevoordt und nicht mit Peter Gulácsi im Tor im Spitzenspiel gegen Eintracht Frankfurt auflief. Der 22-jährige Belgier spielte schon im Pokal gegen die Eintracht und zeigte eine solide Leistung gegen die Hessen, wenngleich diese beim souveränen 3:0-Sieg der Roten Bullen deutlich unterlegen waren und offensiv gar nicht zur Entfaltung kamen.
Leipzig siegt knapp: Ein Debüt mit Prüfungen
Am Sonntag Abend aber war es ein anderes Spiel. Zwar konnten sich die Sachsen letztlich mit 2:1 durchsetzen, doch wäre ein Unentschieden aus Frankfurter Sicht alles andere als unverdient gewesen. Vor allem in den letzten 30 Minuten waren die Hessen in der Lage, gefährliche Angriffe zu initiieren. Dass der Ausgleichstreffer letztlich doch nicht fiel, lag zum einen an der Frankfurter Chancenverwertung, zum anderen aber auch an einem äußerst aufmerksamen Leipziger Torhüter, der zumindest im Ansatz erkennen ließ, weswegen der Klub aus dem Red Bull-Imperium 10 Millionen Euro nach Genk überwies. Abgeschlossen wurde der Transfer bereits im April 2022, doch erst zwei Jahre später erfolgte der Wechsel des Torhüters, der noch zwei Jahre per Leihe bei seinem bisherigen Stammverein spielte.
Vandevoordt: Stolz auf Startelf-Debüt
Der Torhüter selbst zeigte sich danach glücklich über die "drei big Points". Er empfand ein "stolzes Gefühl", zum ersten Mal in der Bundesliga begonnen zu haben, teilte er bei X mit. Für den Torhüter, der in der Nationalmannschaft Belgiens noch den langjährigen Bundesliga-Torhüter Koen Casteels vor sich hat, war es das Startelf-Debüt.
Trainer Rose: „Er ist unsere Zukunft“
Leipzigs Cheftrainer Marco Rose erklärte nach dem Spiel noch die Entscheidung für die eigentliche Nummer 2, obwohl Gulácsi fit war und daher auf der Bank Platz nehmen musste: "Die Entscheidung ist direkt nach dem Pokalspiel gefallen, als er es gut gemacht hat. Wir haben es Anfang des Jahres gesagt, dass er unbedingt hierherkommen soll und soweit ist, Bundesliga zu spielen."
Ursprünglich gab es wohl die Überlegungen, Vandevoordt erst im kommenden Jahr nach Leipzig zu beordern, doch wollte man den Torhüter nun vor Ort aufbauen. Rose ergänzte: "Er ist unsere Zukunft, also müssen wir ihm Spielzeit geben. Pete (Peter Gulácsi) braucht auch seine Pausen. Das war heute ein guter Zeitpunkt, es war schon eine Woche lang fixiert, dass Maarten ins Tor geht."
Gulácsi bleibt wichtig: Rückkehr gegen Bayern
Im nächsten Spitzenspiel in München am Freitag aber wird Gulácsi wieder ins Tor zurückkehren. Das kündigte Rose bereits an. Eine Wachablösung ist also noch nicht in Leipzig im Gange. Vielmehr benötigt der Ungar nach seinem Kreuzbandriss immer wieder kleinere Pausen. Schon die letzten beiden Reisen zur Nationalmannschaft hatte der 34-Jährige abgesagt, um Kraft zu sammeln. Ein Rücktritt aus der Nationalmannschaft steht für Gulácsi aber noch nicht an.
Top-Statistik: Gulácsi auf Platz 1 der Bundesliga
Dass auch der Ungar noch sehr wichtig für RB ist, zeigt ein Blick in die Statistik. Vor allem zu Saisonbeginn hatte der Torhüter eine sagenhafte Quote von über 90 % abgewehrter Torschüsse. Zwar hat sich der Wert über die Spiele etwas nach unten korrigiert – derzeit hat der Keeper immer noch 76 % abgewehrte Torschüsse zu verzeichnen – doch immer noch liegt er auf Rang 1 aller Bundesliga-Torhüter. Leipzig müsste bislang gemäß statistischer Berechnung 24 Gegentore bekommen haben, doch liegt der Wert tatsächlich kassierter Tore deutlich darunter. Gerade einmal 14 Gegentreffer sind es bisher – dies ist ein Verdienst der Abwehr, aber auch des Keepers, der aber ebenso wie die gesamte Mannschaft in der Champions League deutlich hinter den eigenen Erwartungen zurückblieb. In der Bundesliga hingegen steht RB weiterhin in der Spitzengruppe dank beider Torhüter.
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