Von daher war es nicht überraschend, als vor einigen Tagen ein Interesse Paderborns am ehemaligen Hertha-Keeper Oliver Christensen bekannt wurde. Der Däne spielt beim AC Florenz keine große Rolle und wurde schon in den vergangenen Transferperioden mit einer Rückkehr nach Deutschland in Verbindung gebracht. Der 25-Jährige konnte sich in Deutschland als Nummer 1 der Hertha einen guten Ruf erarbeiten. In eineinhalb Jahren bei La Viola machte der ehemalige dänische U21-Nationaltorwart lediglich 10 Spiele und sucht daher einen Klub mit einer besseren persönlichen Perspektive. Laut Sky stünde wiederum eine Leihe im Raum.

Riemann scheint jedoch aktuell in die Pole Position zu rutschen. Ein Wechsel schien am Dienstagmorgen bereits sehr wahrscheinlich, wenngleich die finale Einigung bisher noch aussteht. Für alle drei Parteien würde der Transfer Vorteile bringen. Der SC Paderborn würde mit Riemann einen sehr erfahrenen Torhüter dazugewinnen, der auch noch über eine natürliche Ausstrahlung verfügt. Riemann könnte nach dem unrühmlichen Ende in Bochum inklusive sich anbahnendem Rechtsstreit ein Comeback starten, nachdem er über ein halbes Jahr nur individuell trainieren konnte und erst im November 2024 ins Training des VfL Bochum zurückkehren durfte.

Mit einem Wechsel würde beim VfL Bochum ein langes Kapitel zu Ende gehen. Riemanns Zeit begann im Sommer 2015. Zuvor spielte er in Burghausen, Osnabrück und beim SV Sandhausen. In Bochum wurde der 1,86 m große Torhüter zum Führungsspieler. Sein Spitzname "Radio Riemann" beschreibt seine unermüdliche Kommunikation auf dem Platz. Doch in schwierigen Phasen zeigte er sich oft als Wüterich, was zu Spannungen mit der Mannschaft führte. Vor der Relegation stellte sich das Team gegen ihn, woraufhin er aus der Profimannschaft gestrichen wurde. Andreas Luthe wurde zum Helden im Kampf um den Klassenerhalt.

Für Riemann war das Kapitel an der Castroper Straße damit beendet. Eine einvernehmliche Einigung gab es nicht. Im November wurde Riemann ins Training integriert, jedoch als Nummer 3 ohne Perspektive. Nun könnte der SC Paderborn ihm eine neue Chance bieten – in der zweiten Bundesliga.