Peter Gulácsi geht als Nummer 1 in die neue Saison bei RB Leipzig. Diesen Status hatte sich der 34-Jährige in der vergangenen Saison erst zur Rückrunde wieder erarbeiten können, nachdem er diesen Stammplatz in Folge seines Kreuzbandrisses an Janis Blaswich verloren hatte und sich zeitweise mit der Rolle der Nummer 2 begnügen musste. Durch den Transfer von Maarten Vandevoordt muss sich der ungarische Nationaltorhüter wieder einem neuen Herausforderer stellen, wobei der junge Belgier als Belgiens Nationaltorhüter der Zukunft gilt und auch in Leipzig langfristig als neuer Stammtorhüter aufgebaut werden soll.

Gulácsi als Platzhirsch bei den Sachsen regt jetzt eine gewisse Rotation an, wie er im Interview mit der „SportBILD“ erklärte: „ Auf dem Level will jeder immer spielen. Aber man muss auch sehen, dass die Belastungen für uns Torhüter nicht kleiner werden. Es gibt noch mehr Champions League- Spiele, mit der Nationalmannschaft die Nations League. In ein paar Jahren wird es normal sein, dass auch bei den Torhütern rotiert wird. Das haben wir in der vergangenen Saison  zum Beispiel bei Leverkusen gesehen, und das erwarte ich ein Stück weit auch bei uns für diese Saison. Bei der Anzahl der Spiele sollte man das so handhaben- da macht Rotation Sinn.“

In welcher Form sich der Keeper wiederum eine Rotation vorstellen könnte, vermag er aber noch nicht zu sagen: „Und das entscheide ich nicht. Ich glaube, es macht Sinn, wenn man im Saisonverlauf entscheidet: Wie sind gerade die Ergebnisse? Wie sind die Leistungen? Was sagen die körperlichen Werte? Das starr festzulegen, ist schwierig.“ Bislang habe es auch noch keine Kommunikation diesbezüglich gegeben. Mit Trainer Marco Rose ist bei den Sachsen aber ein Trainer im Amt, der schon in der vergangenen Saison öffentlich betonte, zwei potenzielle Nummer 1-Keeper  zu haben und möglichst beide auch in irgendeiner Form spielen lassen zu wollen.

Im internationalen Vergleich gibt es durch aus Klubs, die in den Pokalwettbewerben häufig den Torwart aufbieten, der in der Liga nicht zum Einsatz kommt. Auf deutscher Ebene hat Bayer 04 Leverkusen dass in der vergangene Saison nahezu in Reinkultur betrieben. Bis auf die Ausnahme des DFB Pokal-Finales stand sowohl im Pokal als auch in der Europa League jeweils Matej Kovar im Tor. Auch in der ersten Runde des Pokals in der neuen Spielzeit in Jena lief wieder der junge Tscheche statt Kapitän Lukas Hradecky auf. Auch Manchester City ist ein Beispiel für eine gewisse Rotation, denn dort kommt Stefan Ortega auch zu Einsätzen, wenn die eigentliche Nummer 1, Ederson, fit und einsatzfähig ist.