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Hertha BSC: Die Entwicklung des Oliver Christensen

Der junge Däne hat sich in kurzer Zeit zur Berliner Nummer 1 gespielt

Autor: T. Rübe - 04.10.2022

Als am Mittwoch vor dem Heimspiel der Hertha gegen die TSG 1899 Torwart Oliver Christensen bei einer tollen Parade noch mit dem Kopf gegen den Pfosten prallte, ging ein Raunen über den Trainingsplatz, denn der 23-Jährige wird immer unentbehrlicher für den Hauptstadt-Klub. Der 1,9 m große Torhüter, der vor einem Jahr für 3 Mio. Euro von Odense BK zur Hertha wechselte, hatte ein schwieriges erstes Jahr in Berlin erlebt. Der Klub hinkte wieder einmal weit hinter den eigenen Erwartungen zurück. Lange kämpfte man gegen den Abstieg und konnte sich erst in der Relegation. Bis zu jenen beiden Entscheidungsspielen absolvierte der ehemalige dänische U21-Nationalspieler kein einziges Pflichtspiel. Selbst als die etatmäßige Nummer 1, Alexander Schwolow, im Frühjahr 2022 ausfiel, stand nicht der Däne im Tor. Für den Torwart, der frisch aus einer Verletzung kam, wären etwaige Einsätze aus Sicht des Trainers, Tayfun Korkut, zu früh gekommen. So spielte Lotka und spielte sich fest. Dieser wurde bereits für die kommende Saison als neue Nummer 1 gesehen, der in einem offenen Wettstreit mit Schwolow auch diesen auf die Bank verdrängen könnte. An Christensen im Tor war zu diesem Zeitpunkt gar nicht zu denken.

Lediglich durch den Umstand, dass Lotka im März, noch vor seinem Bundesliga-Debüt, bereits einen Vertrag bei der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund unterschrieben hatte und die Hertha letztlich eine offene juristische Auseinandersetzung mit dem BVB scheute, wurde der Weg erst für Christensen frei. An Schwolow glaubte man zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr. Die Leihe Schwolows zum FC Schalke 04 war daher nur noch die logische Konsequenz.

Gleichzeitig war dies auch der Beginn für ein Umdenken bei der Hertha bezüglich der Torwart-Position. Denn in einem äußerst jungen Torwart-Trio ist Christensen mit seinen 23 Jahren mit Abstand der Älteste. Sein Vertreter Tjark Ernst, Sohn des ehemaligen Bundesliga-Torhüters Thomas Ernst, ist 19 Jahre alt und gilt als großes deutsches Torwarttalent. Der Torwart wird regelmäßig für die U19 Nationalmannschaft eingeladen. Die Nummer 3 im Bunde, Robert Kwasigroch ist noch ein Jahr jünger als Ernst. Schon zum Ende der Transferperiode verteidigte Cheftrainer Sandro Schwarz diese durchaus sehr mutige Entscheidung. So sagte der Coach, dass auch Risiko eingegangen werden muss, wenn man Erfolg haben will. Das mit Abstand jüngste Torwart-Trio in der Bundesliga soll dabei kein Nachteil sein.

In diese Kerbe schlug nun auch Torwarttrainer, Andreas Menger in einem Interview mit der „BZ“: „Geht es um Jung und Alt oder um schlecht und gut? Da ist mir das Zweite lieber. Klar ist es mutig, aber es ist zukunftsorientiert. Olli ist nach zwei Jahren wieder zur A-Nationalmannschaft eingeladen. Wenn wir es den Besten des Landes in den Jahrgängen nicht zutrauen, wem denn sonst?“ zu den Gründen, warum die Hertha so attraktiv für junge Torleute ist, sagte der Torwarttrainer: Berlin ist eine geile Stadt und Hertha ein geiler Verein. Wir haben eine gute Durchlässigkeit in den Profibereich, dazu die U23. Unsere Akademie ist top, alle wichtigen U-Mannschaften spielen um Meisterschaften mit. In der Branche wollen viel Torhüter nach Berlin, weil sie merken, dass sie hier gefördert werden."

Auf die aktuellen Keeper trifft das im Allgemeinen und nun auf Oliver Christensen im Besonderen zu. Der Torhüter präsentiert sich von Spiel zu Spiel immer ruhiger, abgeklärter und souveräner geworden. Während Christensen bereits im ersten Bundesliga-Spiel, ausgereicht im Stadt-Derby gegen Union Berlin, bereits auf der Linie glänzen konnte, aber noch einige kleine Wackler zeigte und auch beispielsweise gegen die Frankfurter Eintracht hatte der Keeper noch Glück, als ein vermeintliches Foulspiel gegen Borré in den Schlussminuten nicht als Elfmeter-würdig ausgelegt wurde. Doch in den letzten Spielen präsentierte sich Christensen als verlässlicher Torhüter, als ein moderner Torhüter, der auf der Linie auch schwierige Bälle parieren kann, aber auch modern agieren kann.

Dies sieht auch sein direkter Trainer so: „Ich habe ihn in Dänemark beobachtet. Es ist sensationell, wie die Fans Olli unterstützen. Das hilft seiner Entwicklung. Durch die Spiele wird er souveräner und ruhiger. Er ist viel unterwegs, läuft viele Bälle ab und versucht Flanken zu entschärfen. Aber ist auch risikofreudig.“ Sollte seine Entwicklung so weitergehen, wie bisher, hätte sich das Risiko der Hertha durchaus ausgezahlt und der Verein könnte über Jahre hinweg eine neue Nummer 1 stark aufbauen und etablieren, wobei auch immer noch die Entwicklung von Alexander Schwolow abzuwarten ist. Denn dieser hat ebenso immer wieder bewiesen, dass er in der Bundesliga absolut mithalten kann.

Doch könnte die Hertha mit diesem Weg auch ein Paradebeispiel dafür sein, dass die Bundesliga-Vereine auch wieder deutlich mehr auf den eigenen Nachwuchs auf der Torhüter-Position  setzen sollten, denn in den letzten Jahren haben die jungen deutschen Torhüter in der Bundesliga kaum mehr ihre Bewährungschancen bekommen. Letztmalig in der Saison 2019/2020 wurde der Weg vom FC Schalke 04 gegangen, wobei weder Alexander Nübel noch Marcus Schubert bei den im Verein herrschenden Unruhen wirklich überzeugen konnten. Derzeitig ist Marvin Schwäbe vom 1. FC Köln die jüngste deutsche Nummer 1 in der ersten Bundesliga- und dieser ist auch bereits 27 Jahre alt. Ein Umdenken wäre aber nunmehr angebracht, denn an Nachwuchs fehlt es immer weiter in Deutschland. Die aktuellen Nationaltorhüter, selbst Oliver Baumann und Bernd Leno sind alle entweder 30 Jahre alt oder auch deutlich älter. Unter diesen Bedingungen wäre es wünschenswert, wenn weitere Bundesliga-Vereine den Weg der Hertha ebenso oder zumindest ähnlich gehen würde.

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