Gikiewicz Vertrag bei den Fuggerstädtern wird nicht verlängert

Autor: T. Rübe - 23.05.2023

Es hatte sich in den vergangenen Wochen bereits angedeutet, dennoch ist es für den FC Augsburg beinahe ein Paukenschlag. Der FC Augsburg hat im letzten Heimspiel der Saison gegen Borussia Dortmund Rafál Gikiewicz verabschiedet. Damit verlieren die Fuggerstädter freiwillig ihre Nummer 1 der letzten 3 Spielzeiten. Gikiewicz kam ablösefrei 2020 von Union Berlin, nachdem er mit den Köpenickern eine starke Premieren-Saison in der ersten Bundesliga gezeigt hatte. Zwar war der Pole gegenüber Tomas Koubek, der ein Jahr vor Gikiewicz zum Verein stieß, dort aber in seinem ersten Jahr nicht überzeugen konnte, klar als Stammtorhüter im Vorteil, doch mehrten sich mit der Zeit auch die kritischen Stimmen gegenüber Gikiewicz. Vor allem zu Beginn der aktuellen Saison wurden Stimmen laut, die einen Ersatz für den 35-Jährigen forderten. Als aussichtsreicher Kandidat galt Finn Dahmen vom FSV Mainz 05, doch konnten sich beide Vereine nicht auf die Ablösemodalitäten einigen.

Nach dem Ende der letzten sommerlichen Transferperiode konnte sich Gikiewicz aber stabilisieren und spielte anschließend eine starke Hinserie. Doch nach der verlängerten Winterpause ging die Formkurve beim Keeper wieder deutlich nach unten. Restlos überzeugen konnte er somit nicht mehr. Darüber hinaus geriet Augsburg noch einmal in Abstiegsgefahr und ist vor dem letzten Saisonspiel gegen Bochum noch nicht ganz gerettet. Gleichzeitig spielte Gikiewicz auch in dieser Saison um einen neuen Vertrag. So beinhaltete das Arbeitspapier des Polen eine Klausel, die die Gültigkeit um ein Jahr verlängert hätte, sofern der Keeper auf 25 Saisoneinsätze gekommen wäre. Doch stoppten Schulterprobleme den Torwart bei einem Stand von 23 Einsätzen. Gleichzeitig ließ Gikiewicz keine Gelegenheit aus, eine Vertragsverlängerung um 2 Jahre öffentlich zu fordern, während der Verein weiterhin auf die Vertragsoption pochte.

Da Gikiewicz die Marke von 25 Einsätzen aufgrund seiner immer noch währenden Verletzung nicht mehr erreichen konnte, forderte der Keeper eine klare Aussage des Vereins. Dies tat auch der FCA und teilte dem 35-Jährigen mit, dass der Vertrag ohne das Erreichen der Optionsklausel nicht verlängert wird. FCA-Manager sagte vor dem Spiel gegen Dortmund: „Nachdem die Option nicht mehr erreicht werden kann, haben wir entschieden, den Vertrag nicht zu verlängern und dies Rafál in einem persönlichen Gespräch extra noch vor dem letzten Heimspiel mitgeteilt, damit er auch die Möglichkeit bekommt, sich von den Fans am Sonntag im Stadion verabschieden zu können.“  Dem Vernehmen nach wurde die Entscheidung aufgrund der Entwicklung der letzten Monate getroffen. Auch war es den Verantwortlichen ein Dorn im Auge, dass Gikiewicz immer wieder öffentlich einen Zweijahresvertrag forderte, während der Verein selbst mit Hinblick auf das Alter des Torwarts von Jahr zu Jahr schauen wollte. Gleichzeitig wusste der Keeper wohl sowohl auf dem Platz wie auch in der Kabine zu polarisieren. Wie der Kicker berichtet, soll es durch Gikiewicz in der Kabine Unruhe gegeben haben. Statt des Teams hatte der Keeper lediglich sich selbst im Blick.

Der Verein wird sich nunmehr um einen neuen Torwart bemühen, wobei man sich nach wie vor wohl noch intensiv mit Finn Dahmen beschäftigt, der schon in der aktuellen Saison kommen sollte. Nunmehr wäre der ehemalige U21-Nationaltorhüter ablösefrei zu haben. Wie er selbst bereits sagte, geht es ihm primär um Spielpraxis. Gikiewicz hingegen wird sich im Herbst seiner Karriere auch noch nach einem neuen Verein umschauen müssen, nachdem er in der Vergangenheit gesagt hatte, dass er noch zwei Jahre auf hohem Niveau spielen wolle. Zu seinem Aus in Augsburg sagte der Keeper: „Ich wünsche der Mannschaft für die letzten beiden Spiel alles Gute und dem FCA in der nächsten Saison und für die weitere Zukunft nur das Beste.“