Der 34-Jährige Grahl verlängert bis 2026, geht danach ins Trainerteam
Für die Leistung auf dem Platz, bei allem Respekt, nicht ganz so ausschlaggebend ist Jens Grahl. Dennoch wurde auch dessen Vertrag ebenso vorzeitig bis 2026 verlängert. Auch er erhält einen Anschlussvertrag bei den Hessen, wird wohl ins Trainerteam wechseln. Zwar ist Grahl hinter Trapp und Diant Ramaj lediglich die Nummer 3, doch hob Torwarttrainer Jan Zimmermann die Bedeutung Grahls für Eintracht Frankfurt hervor: „Neben seinen sportlichen Qualitäten ist Jens extrem wichtig für die Torwartgruppe und auch das gesamte Team. Durch seine positive Art und seine professionelle Arbeitseinstellung gilt er für viele als Vorbild. Gerade die jungen Spieler können sich an ihm orientieren.“ Vor allem zwischenmenschlich und in der Kabine besitzt der 34-Jährige einen eminent großen Wert.
Allerdings werfen die Vertragsverlängerungen auch die Frage auf, was die Zukunft von Diant Ramaj betrifft. Der 21-Jährige, der 2021 zur Eintracht kam, soll langfristig Kevin Trapp als Nummer 1 beerben. In seinen bisher 2 Bundesligaspielen konnte der Torwart, der aus Heidenheim an den Main wechselte und einen Vertrag bis 2027 besitzt, bereits sein großes Potenzial andeuten. Allerdings ist der Platz zwischen den Pfosten nach aktuellem Stand noch mehr als 3 Jahre besetzt. Ramaj könnte dann erst mit frühestens 24 Jahren einen Stammplatz in der Bundesliga einnehmen. Dass die Eintracht viel in dem jungen Torwart sieht, beweist aber die vorzeitige Vertragsverlängerung im Mai 2022 bis 2027. Doch würde Ramaj, der vor allem immer wieder durch eine mutige und starke Strafraumbeherrschung positiv auffällt, bis dahin kaum Entwicklungsmöglichkeiten haben, ohne dass sich Kevin Trapp verletzt. An den Status und die Klasse von Trapp reicht Ramaj trotz aller Veranlagung derzeit eben noch nicht heran.
Für den jungen Ramaj wird es bei der Eintracht eng, er braucht Spielzeit
Für Ramaj müsste daher ein Leihverein gefunden werden. Optimal wäre ein sehr ambitionierter Zweitligist oder gar ein Aufsteiger, bei dem er sich als Nummer 1 weiterentwickeln könnte. Doch fehlt einem derartigen Verein häufig der Mut, einen jungen und bisher unerfahrenen Torwart eine Chance zu geben, vor allem wenn es um die erste oder zweite Bundesliga und dementsprechend viel Geld geht. Doch ist diese Entwicklung auch Gift für den deutschen Fußball auf Nationalmannschaftsebene. Alle im Dunstkreis befindlichen Keeper der Nationalmannschaft sind mindestens 30 Jahre alt, teilweise sogar deutlich älter. Ein Torwart, der signifikant jünger ist, ist kaum in Sicht. Infrage kämen dabei höchstens Marvin Schwäbe oder Alexander Nübel, wobei diese bisher kaum mit der Nationalmannschaft in Verbindung gebracht wurden.
Für Ramaj indes wird es in den nächsten Spielzeiten schwer, bei der Eintracht wirklich nachhaltig Fuß zu fassen, wobei sich manche Fans eben wünschen, dass er auch irgendwann die Chance zur Nummer 1 bekommt. Doch ebenso sind alle Frankfurter Anhänger derzeit froh, dass Kevin Trapp in einer herausragenden Verfassung die Nummer 1 der Hessen ist und auch signifikant am derzeitigen Höhenflug beteiligt war und ist. Daher ist das Dilemma für den jungen Keeper recht groß. Er hat durchaus die Chance, später bei der Eintracht die Nummer 1 zu werden, bräuchte aber auch bald entsprechende Spielpraxis, die er in Frankfurt mittelfristig wahrscheinlich nicht bekommen wird. Ob sich aber beide Parteien auf eine Leihe einigen können, ist ebenso ungewiss, da die Hessen dann wieder eine neue Nummer 2 bräuchten und darüber hinaus Torwarttrainer Zimmermann große Stücke auf Ramaj hält und federführend bei dessen Verpflichtung war.
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