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VfL Bochum: Andreas Luthe gibt Karriereende bekannt

Die Rettung seines Jugendklubs Bochum ist Luthes letzte Tat

Autor: T. Rübe - 29.05.2024

Der VfL Bochum rettete sich in einer dramatischen Relegation im Elfmeterschießen gerade noch vor dem Abstieg in die zweite Bundesliga. Für Andreas Luthe war es noch einmal etwas ganz Besonderes, denn Luthe wurde in seinem langjährigen Verein, in dem er mehr als 15 Jahre spielte, noch einmal ganz wichtig nachdem Manuel Riemann in der Relegation nicht zur Verfügung stand. Bereits im Jahr 2012 absolvierte Luthe als aktiver Torhüter die Relegation für den VfL Bochum. Mit dem jetzt geglückten Klassenerhalt schließt sich der Kreis für Andreas Luthe, der unmittelbar nach der gewonnenen Relegation sein Karriereende bekannt gab. 

Live im Sat 1 wurde Luthe gefragt: "War´s das?". Mit Tränen in den Augen entgegnete Luthe: "Ja. Das ist nichts mehr für mein Herz, ich muss auch an meine Gesundheit denken. Ich werde nicht nochmal verlängern." Ein besseres Ende für seine Karriere konnte Luthe gar nicht erreichen, denn mit 14 Jahren kam der mittlerweile 37-Jährige zum VfL, entwickelte sich dort zum Profi, ehe er in Augsburg, bei Union Berlin und beim 1. FC Kaiserslautern immer wieder zum Leistungsträger avancierte. In seiner langen Laufbahn absolvierte der 1,95 m große Torhüter unter anderem 91 Bundesliga-Spiele und weitere 187 Partien in der zweiten Bundesliga. Auf den letzten Metern der aktiven Zeit ging es für Luthe noch einmal zurück zum Klub, wo alles begann. 

Nach den Querelen mit dem eigentlichen Stammtorhüter, Manuel Riemann, baute der Klub in den beiden wichtigsten Saisonspielen auf dessen Ersatzmann und dieser zahlte das Vertrauen mit starken Leistungen zurück, konnte im entscheidenden Elfmeter schießen gleich den ersten Elfmeter der Düsseldorfer Fortuna abwehren und somit letztlich den Grundstein für den Klassenerhalt legen. Anschließend sagte der Torhüter: " Letztendlich ist das genau das Ziel gewesen: Dass ich mit meinem Verein , wo alles angefangen hat, noch mal die Klasse halte und gebührend Danke sagen kann. Dass es dann so hektisch und nervenaufreibend wird, hatte ich nicht geplant. Manchmal ist der Fußball halt verrückt. Da konnte ich heute meinen kleinen Beitrag leisten." 

Eine Nervosität aufgrund der Ereignisse unmittelbar vor dem Relegations-Hinspiel habe der neue Fußball-Rentner indes nicht gespürt: "Am Ende habe ich wirklich nur noch funktioniert. Du ratterst es einfach nur runter, machst das, was du dein ganzes Leben lang gemacht hast. Außen herum waren die Leute, glaube ich, aufgeregter als ich." Trotz vieler toller Momente in seiner Karriere, war der Abschluss noch einmal etwas Besonderes: "Aber das ist noch einmal das i-Tüpfelchen. Das hier wird in die Geschichte des Vereins eingehen. Es gibt nicht viele Leute, die uns das wirklich zugetraut haben."

Trotz des persönlichen Triumphes vergaß Luthe auch nicht seinen bisherigen Kontrahenten, Manuel Riemann, indem er sagte: "Manuel hat mit in den Spielen viel geholfen und er ist ein sehr geschätzter Kollege. Dass ich noch mal so eine aktive Rolle spiele, da muss ich auch ihm danken. Dafür: Chapeau." Die beiden Torhüter haben im Vorfeld der Relegation noch einmal telefonischen Kontakt gehabt, wie Luthe bestätigte. Er erklärte: "Manu ist ein wichtiger Teil von uns und hat mit uns dafür gesorgt, dass wir lange in einer tollen Position waren, um die Klasse zu halten. Dass wir es am letzten Spieltag verspielt, ist extrem bitter. Er ist mit dem Herzen immer VfL-er gewesen- auf seine Art und Weise mit viel Emotionen. Da muss man ihn so nehmen, wie er teilweise ist. Wir beide könnten uns nicht mehr unterscheiden. In der Kombination sieht man,  dass wir beide es geschafft haben, dass wir in der Liga bleiben. Daher ist es Teamsport. Der eine ist nicht da, der andere übernimmt. Ganz einfach."

Der VfL Bochum muss nach dem Abgang von Andreas Luthe unter Umständen die Rolle der Nummer 2 neu vergeben, denn die ursprüngliche Nummer 2 des VfL, Michael Esser, ist bislang noch verletzt. Doch darüber hinaus könnte es auch noch zu einer großen Umwälzung auf der Torhüter-Position kommen, denn wie die "WAZ" und die "BILD" übereinstimmend berichten, stehen bei Manuel Riemann die Zeichen auf eine vorzeitige Auflösung des ursprünglich bis 2025 laufenden Vertrages. Die "BILD" sieht lediglich unter einer bestimmten Konstellation die Möglichkeit einer weiteren Zusammenarbeit. Diese bestünde demnach, wenn die komplette sportliche Leitung ihren Hut nehmen würde. 


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