Für die Gladbacher Borussia war die schwerwiegende Verletzung von Jonas Omlin, die sogar eine Operation notwendig machte, ein großer Schock. Plötzlich war ausgerechnet vor dem Heimspiel gegen die Bayern die unumstrittene Nummer 1 verletzt und es musste ein Vertreter für den Schweizer aus den eigenen Reihen gefunden werden. Gerardo Seoane aber ließ sich nicht in die Karten schauen und erklärte, dass selbst der Torhüter, der gegen die Bayern spielen würde, nicht zwingend auch die weiteren Spiele absolvieren würde. Fest stand zunächst nur, dass die Wahl des Cheftrainers zwischen den beiden jungen Torhütern Moritz Nicolas und Jan Olschowsky fallen würde, während Routinier Tobias Sippel weiterhin als Back-Up die nächste Generation unterstützen solle.
Dabei hatte der 26-jährige Nicolas aber direkt die bessere Ausgangslage, da der 5 Jahre jüngere Olschowsky vor dem Spiel gegen die Bayern angeschlagen war, sodass die Wahl beinahe zwangsläufig auf Nicolas fiel. Gleichsam hatte dieser bis dahin keine Erstligaerfahrung. Vor 9 Jahren kam Nicolas aus Essen zu den Fohlen, schaffte aber bisher seinen Durchbruch bei der Borussia nicht. Vielmehr wurde er immer wieder ausgeliehen, sodass in seiner Vita bisher 75 Regionalliga und 31- Drittliga-Partien zu Buche standen. Darüber hinaus spielte er in der vergangenen Saison mit Roda Kerkrade in der zweiten niederländischen Liga und bestritt dort 30 Partien.
Nunmehr absolvierte Nicolas 7 Bundesliga-Spiele, da er gegen die Bayern einen ganz starken Auftritt hinlegte und auch in den nachfolgenden Partie ordentlich agierte. Allerdings häuften sich allmählich die Unsicherheiten, sodass sich Olschowsky aufgrund des Statements des Trainers auch Hoffnungen machen konnte, mit der Zeit auch wieder Spielpraxis in der deutschen Eliteliga sammeln zu dürfen. Doch offensichtlich ist das offene Rennen um weitere Einsätze mittlerweile vorbei. Anders lassen sich die jüngsten Aussagen des Trainers nicht deuten, denn Seoane sagte gegenüber: „Zur Entwicklung eines jungen Spielers gehören Fehler dazu. Und Fehler passieren Torhüter- auch wesentlich erfahreneren Kollegen. Unsere Aufgabe ist es jetzt, Moritz zu unterstützen, damit er diesen Fehler zu verdauen.“
Damit ist aber der Weg für Jan Olschowsky vorerst vorgezeichnet, denn dies klingt nach einer regelrechten Garantie für Nicolas, wodurch Olschowsky seinen Status der Nummer 2 aus der vergangenen Saison derzeit verloren hat.
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