Die Mönchengladbacher Borussia erlebt eine maximal durchwachsene Saison. Nach eigenen Ansprüchen möchte der Klub jedes Jahr um die europäischen Plätze mitspielen, befindet sich derzeit aber immer noch in latenter Abstiegsangst. Wenn vor heimischer Kulisse gegen Mitkonkurrent Union Berlin nicht gewonnen werden könnte, könnte je nach den Ergebnissen der anderen Klubs das große Zittern bei dann noch 3 ausstehenden Spielen beginnen. Nach dem Sieg der Bochumer am Freitag Abend gegen die TSG 1899 Hoffenheim geraten die Fohlen zunehmend unter Zugzwang.
Sollte man selbst verlieren, Mainz aber wieder gegen Köln zu Hause gewinnen, stünde Gladbach nur noch einem Punkt vor dem Relegationsplatz. Die Unruhe der Fans greift dabei auch zunehmend auf das direkte Umfeld des Klubs über. Um die Mannschaft möglichst zu stabilisieren, entschied sich Cheftrainer Gerardo Seoane Jonas Omlin nach dessen Genesung wieder direkt zur Nummer 1 zu machen.
Nicolas mit starken Auftritten
Dabei spielte bis zum 27. Spieltag aufgrund einer schwerwiegenden Schulterverletzung des Schweizer Nationaltorhüters die neue Nummer 2, Moritz Nicolas. Lediglich an den ersten beiden Spielen konnte Nicolas mitwirken, ehe ihn eine Verletzung der linken Schulter zur Pause und letztlich auch zur Operation zwang. So spielte Nicolas vom 3. bis zum 26. Spieltag konstant. Der 26-Jährige gilt neben Honorat als die große positive Überraschung der Fohlen, während große Teile der Mannschaft die in sie gesetzten Erwartung bislang maximal in Ansätzen erfüllen konnte. Beim 3:4 in Hoffenheim war der Torwart sogar der Hauptgrund neben dem Dreierpack von Hack, der aus 3 Chancen auch 3 Tore machen konnte, dass die Niederlage in der Nachspielzeit denkbar unglücklich und knapp verlief. Natürlich hat man dem Torhüter angemerkt, dass er seine erste Bundesliga-Saison mit regelmäßigen Einsätzen absolviert, doch liegen die Probleme der Fohlen nicht in den Leistungen von Nicolas begründet.
Nicolas mit gutem Rückhalt bei den Gladbach-Fans
Aufgrund der Performance von Moritz Nicolas und der unglücklichen Verletzungshistorie von Jonas Omlin wird bereits immer mehr von den Fans gefordert, dass Moritz Nicolas vielleicht den Status der dauerhaften Nummer 1 bekommt. Vor allem nach dem Spiel gegen Hoffenheim gab es durchaus User auf "X" (ehemals Twitter), die sich für Moritz Nicolas aussprachen. So waren Statements zu lesen, wie: "Man sollte den Rest der Saison zumindest auf Nicolas setzen! Mit Hack der einzige Lichtblick der Saison.", "Nicolas für mich die klare Nummer 1.", Und Nicolas ist gleich da und zeigt mit seinen Rettungstaten, warum bzw. dass er sich weiterentwickelt hat. Top!" oder auch: " Ich hoffe, Nicolas bleibt jetzt bis zum Saisonende drin, egal was mit Omlin ist." Die "BILD" wiederum lies die eigenen Leser entscheiden, wen sie bis zur neuen Saison im Gladbacher Tor sehen wollen. Rund 15.000 Teilnehmer verzeichnete die Umfrage mit dem Ergebnis, dass sich laut "BILD" rund 69 Prozent für Nicolas entschieden haben. Während 7 Prozent gar für Jan Olschowsky votierten, sprachen sich 24 Prozent für Omlin aus.
Jonas Omlin noch nicht wieder im Vollbesitz seiner Kräfte
Darüber hinaus wirkte Jonas Omlin seit seinem Comeback auch nicht immer richtig sicher und konnte bisher keinen signifikanten positiven Einfluss auf das Team nehmen. Vor allem beim 0:3 agierte Omlin noch etwas unglücklich, bzw. war ihm die Verletzungspause noch etwas anzumerken. Auch im Heimspiel gegen Dortmund fehlten dem Torwart das notwendige Glück beim 0:1 durch Sabitzer, als Omlin erst ein wenig aus seinem Tor herauskam, sich letztlich auf den Verbleib im Tor entschied und den wuchtigen Abschluss von Sabitzer aus kurzer Entfernung nah am Kopf passieren lassen musste. Statistisch betrachtet konnte Omlin in seinen 5 Saisoneinsätzen bisher rund 62 Prozent der Schüsse abwehren, Moritz Nicolas hingegen liegt bei 69 Prozent.
Omlin soll als erfahrener Torwart und Kapitän das Team festigen
Dabei war die Begründung, weshalb Jonas Omlin wieder ins Gladbacher Tor zurückkehren soll, darauf basierend, dass Omlin als erfahrener Keeper und Mannschaftskapitän spielen wird, um das Team wieder zu leiten und zu festigen. So sagte Seoane, dass mitunter und Persönlichkeit und Erfahrung vor dem reinen Leistungsaspekt stehen könnten. Einige Fans sehen das aber zunehmend anders, forderten bereits, dass der gebürtige Gladbecker Nicolas, der seit 2015 bei den Fohlen ist, aber in dieser Zeit insgesamt viermal verliehen wurde, auch endlich als unumstrittener Stammtorhüter auflaufen sollte. Erst vor wenigen Wochen wurde der Vertrag von Moritz Nicolas bis Juni 2029 verlängert.
Kommentare (1)
Thomas Körfges
amDann hat man auf der Torwartposition einen überdurchschnittlichen Ersatzmann, der längst kein Ersatzmann mehr ist. Moritz Nicolas hat hervorragend gehalten und nur max 2 Böcke in der Saison gehabt. Ohne Not wechselt man den Torwart, nachdem dieser Omlin sagt, dass er wieder fit ist. Da bin ich auch vom Trainerteam völlig enttäuscht. Wenn man denselben Fehler für die letzten drei Spiele nochmals macht und wieder Omlin den Vorzug vor Nicolas gibt, werden wir voraussichtlich kein Spiel mehr gewinnen und ggf. absteigen.
Wenn wir hoffentlich die Liga halten, hoffe ich, dass man einen Käufer für Omlin findet und in den nächsten Jahren auf Moritz Nicolas setzt. Der Junge hat sein Können mehr als einmal bewiesen.