Ob es aber tatsächlich für die Bayern reichen könnte, lässt sich derzeit noch nicht wirklich nachhaltig beobachten. Stuttgart befindet sich trotz der jüngsten Niederlage im Flow, sammelte bereits 31 Punkte und in der aktuellen Verfassung wäre selbst die Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison nicht abwegig. Dort würde für beide Seiten eine weitere Zusammenarbeit- unabhängig als Leihe oder direkt als feste Verpflichtung, Sinn ergeben. So könnte Nübel noch einmal auf höchstem Niveau sein Können unter Beweis stellen und könnte darüber hinaus auch zeigen, wie er als Torhüter eine Mannschaft unterstützen kann, wenn es vielleicht mal nicht nur aufwärts geht. Gegen die Bayern beispielsweise war er phasenweise sogar noch der entscheidende Faktor, warum die Hausherren zur Halbzeit nicht schon höher führten, wenngleich er beim 1:0 unglücklich agierte. Ähnlich schätzte es auch der Torwart selbst ein: „Ich habe das Gefühl, dass ich hinkomme, komme ich auch, aber dann springt der Ball wieder zu Leroy.“
Solche unglücklichen Momente wie der Gegentreffer zum 2:0 für die Bayern aber haben in der aktuellen Saison einen absoluten Seltenheitswert. Vielmehr entpuppt sich Nübel für den VfB als die große Stütze in der Defensive, der die Mannschaft aufgrund der eigenen fußballerischen Qualität höher stehen lässt und auf der Linie auch mal einen schier unhaltbaren Ball abwehren kann. Genau das fehlte dem Klub in der letzten Saison, als weder Florian Müller als auch Fabian Bredlow wirklich überzeugen konnten. Dass der Keeper auch einmal für sein Team der Matchwinner sein kann, hat er nunmehr bewiesen. Von daher wäre es auch nicht verwunderlich, wenn er bei den Bayern doch noch einmal eine reale zweite Chance bekommen würde. Die Bayern indes verfolgen den eigenen Spieler sehr genau wie Nübel selbst bestätigte. So findet nach dessen Aussage ein regelmäßiger Austausch zwischen dem Torhüter und dem Münchner Torwarttrainer Michael Rechner statt. Unter dessen Vorgänger soll das in diesem Maße zumindest nicht der Fall gewesen sein. Dadurch wäre auch wiederum eine Basis für eine weitere Zusammenarbeit vorhanden, was dann wiederum aber die Zukunft von Daniel Peretz bei den Bayern beeinflussen würde. Der Israeli wurde bei seiner Verpflichtung als möglicher Nachfolger von Manuel Neuer für die langfristige Zukunft beschrieben, doch würde ein Alexander dessen Entwicklung unter Umständen blockieren. Was das bedeutet, musste Nübel selbst an der Säbener Straße erfahren, als er als Nummer 2 hinter Neuer lediglich 2 Partien in der Saison 2020/2021 absolvierte und nach einer Saison den deutschen Rekordmeister per Leihe wieder verließ.
Neben den Bayern und dem VfB Stuttgart gibt es laut der „BILD“ aber auch noch ernsthaftest Interesse aus der Premier League. Bereits im Sommer war Absteiger Leeds sehr an Nübel interessiert, sogar ein fester Transfer erschien möglich, doch blieb der Torwart lieber in Deutschland und erlebt in Stuttgart wohl seine beste Phase der Karriere. Konkrete Namen aus der Premier League sind derzeit als Interessenten jedoch nicht bekannt. Mit seinem derzeitigem Niveau aber könnte Nübel auch bei einem ambitionierten Klub direkt unterhalb der großen Top-Klubs bestehen.
Die nächsten Monate werden für den Torwart definitiv spannend, denn nach aktuellem Stand stehen ihm viele Türen offen und auch eine Einladung zur Nationalmannschaft wäre in Anbetracht der bisherigen Saison keine wahnsinnige Sensation mehr. In erster Linie liegt es am Torhüter selbst, wie er sich einschätzt und wo er seine weitere Entwicklung am besten gefördert sieht. In Stuttgart könnte er durchaus eine Ära prägen- bei den Bayern war er bisher lediglich der eher missverstandene Kronprinz.
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