Im Allgemeinen ist Zentner im fußballerischen Vergleich in der Bundesliga eher als solide bis mitunter sogar unterdurchschnittlich einzuordnen. Einen Mehrwert kann er für seine Mannschaft meist nicht im eigenen Spielaufbau darstellen. Doch auch in den anderen Kernbereichen ist das Mainzer Urgestein zu inkonstant- auf starke Paraden folgen zu häufig auch unglückliche Situation oder gar gravierende Patzer. Bereits in den letzten Jahren war es bei Zentner immer mal wieder Fall, dass er inkonstant agierte, doch bisher war die Auswirkung auf den Tabellenplatz so stark wie derzeit, was natürlich bei weitem nicht nur an Zentner liegt.
Der Torwart ist einer der Faktoren, doch auch nicht der Hauptgrund. Dennoch wäre es aus Mainzer Sicht durchaus auch möglich gewesen, auf andere Torhüter zu setzen. So waren Florian Müller und auch Finn Dahmen Konkurrenten von Zentner, der sich allerdings bei Mainz immer wieder durchsetzen konnte. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Florian Müller lediglich bei seiner Leihsaison beim SC Freiburg wirklich auftrumpfen konnte und Finn Dahmen erst in den letzten Partien so langsam in der Bundesliga wirklich etablieren kann. Doch gerade Dahmen, der vor der Saison ablösefrei zum FC Augsburg wechselte, weil ihm in Mainz die Perspektive fehlte, wäre in der jetzigen Situation noch einmal eine andere Option, um vielleicht auch in der Defensive noch einmal einen neuen Impuls zu setzen. Daniel Batz hingegen spielte bislang in Saarbrücken in der dritten Liga, wenngleich er dort über Jahre hinweg zu den stärksten Torhütern galt. Ein wirklicher Konkurrent ist der Neuzugang vom 1.FC Saarbrücken aber nicht, denn auch öffentlich wurde er deutlich hinter Zentner positioniert.
Doch vor allem mit Dahmen, einem ehemaligen U21-Europameister wäre es möglich gewesen, einen anderen Weg einzuschlagen, denn bei Zentner fehlte vor allem die Weiterentwicklung. Zumeist stagnierte der 29-Jährige, der sich gleichzeitig auch von der allgemeinen Unruheetwas anstecken lässt. Dennoch muss aber ebenso betont werden, dass Zentner sich über die Jahre hinweg zu einer Führungsfigur bei den Rheinhessen entwickelt hat- vor allem auch in der Kabine hat sein Wort Gewicht und der Torwart ist auch selbstkritisch genug, um seine derzeitige Form zu reflektieren. Vor allem im Hinblick auf den drohenden Rückstand allerdings wäre es für den Torhüter beinahe schon an der Zeit, seiner Mannschaft Punkte auch zu retten, wenn man in irgendeiner Form sogar noch sicher gerettet sein möchte und nicht auf die Relegation hoffen will.
Durch den neuen Cheftrainer Bo Henrikssen scheint das Team aber noch einmal frischen Wind zu bekommen. Sollte die erste positive Entwicklung unter dem neuen Coach weiter anhalten, könnte es auch für Zentner noch einmal den Turn-Around bedeuten, wenn er sich von einer besseren Form des gesamten Teams anstecken lassen könnte. Bisher hat er zumindest nicht allein geschafft, der Mannschaft im Abstiegskampf von sich aus neue und vor allem positive Impulse zu geben.
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