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1. FC Köln: Marvin Schwäbe oder Jonas Urbig?

Wie sieht die Kölner Torwartsituation in der 2. Liga aus?

Autor: T. Rübe - 20.05.2024

Nach dem Abstieg in die zweite Liga beginnt für den 1. FC Köln auch die Planung bezüglich des Kaders, der jedoch unter deutlich erschwerten Bedingungen zusammenzustellen ist, denn derzeit sind die Kölner von der FIFA noch mit einer Transfersperre belegt. Erst im Winter 2025 dürfen wieder Transfers getätigt werden, sodass im Sommer keine direkte Verstärkung geholt werden kann. Dennoch wird der Effzeh auf der Torwartposition sehr gut aufgestellt sein. Die bisherige Nummer 1 Marvin Schwäbe hat auch in dieser Saison unter Beweis stellen können, dass er in der ersten Bundesliga definitiv mithalten kann. 

Zwar unterliefen auch dem 29-Jährigen bisweilen kleinere Fehler, die zumindest auch Gegentore begünstigt haben, doch rein statistisch betrachtet, war Marvin Schwäbe in der Bewertung der Expectet Goals against (xGa) der zweitbeste Torhüter in dieser Saison. So musste Schwäbe 60 Gegentore hinnehmen, während rund 71,81 Gegentore erwartbar gewesen wären. Das ergibt einen Wert von +11,81. Lediglich Gregor Kobel mit einem Wert mit einem Wert von 12,27 war noch erfolgreicher im Hinblick auf diese Statistik. Mit einem Wert von 11,09 konnte die Heidenheimer Defensive um Kevin Müller noch mithalten. Alle anderen Teams lagen im Bereich von unter + 10 oder gar im negativen Bereich. 

Nicht allein daraus ergibt sich durchaus in der kommenden Saison ein Markt für Marvin Schwäbe in der Bundesliga, denn der Torhüter, der einst die Kölner Ikone Timo Horn verdrängen konnte, glänzt vor allem auch im Spielaufbau und bietet einer Mannschaft viele Möglichkeiten bezüglich der eigenen Spieleröffnung. Auch auf der Linie und in der Strafraumbeherrschung weiß der Torwart zu überzeugen. Das größte Manko von Schwäbe besteht vielleicht darin, dass er noch nicht einem Klub mit größten Ambitionen gespielt hat. Das Jahr mit den Kölnern in der Conference League sowie 10 Spiele in der Qualifikation zur Europa League mit Bröndby IF waren bisher die einzigen Einsätze auf internationaler Ebene. 

Marvin Schwäbe für einige Klubs interessant

Gleichsam könnten sich für Schwäbe durchaus Optionen in der Bundesliga ergeben. Eine bislang konkrete Spur führt für den 1,90 m großen Torhüter nach Hamburg zum HSV. Dort ist mit dem ehemaligen Kölner Trainer Steffen Baumgart ein großer Förderer des Torhüters mittlerweile in der Verantwortung und der ehemalige Bundesliga-Dino strebt weiterhin die Rückkehr in die Bundesliga an, scheiterte aber bisher ein ums andere Mal. Vor allem in dieser Saison gab es in Hamburg immer wieder latente Diskussionen auf der Torwart-Position. Daniel Heuer-Fernandes, selbst über Jahre die Nummer 1 bei den Rothosen, stand in dieser Saison erstmals richtig in der Kritik und wurde im Laufe der Saison von Matteo Raab ersetzt. Dennoch hielten auch mit Raab die Diskussionen bisweilen an. Ein weiterer Transfer wäre daher zumindest keine Utopie, wenngleich Schwäbe auf transfermarkt.de derzeit auf 5,5 Millionen Euro geschätzt wird. 

Ob ein Wechsel für Schwäbe nach Hamburg aber auf Dauer erfolgsversprechender wäre, lässt sich derzeit kaum ernsthaft beantworten, denn bisher steht noch nicht fest, wie der Kölner Kader zu Beginn der neuen Saison aussehen wird, bzw. welche Abgänge letztlich intern aufgefangen werden müssen. Sollte Marvin Schwäbe doch im Sommer wechseln, würde aber eine interne Lösung bereits feststehen, denn mit Jonas Urbig kommt ein Kölner Eigengewächs nach seiner Leihe von der Spielvereinigung Greuther Fürth zurück. Bei den Franken war Urbig in einem guten Zweitliga-Team unumstrittene Stammkraft und konnte immerhin nach 33 absolvierten Partien 10mal die weiße Weste behalten. Für den Effzeh wäre der 20-Jährige in der zweiten Liga ohnehin der passende Nachfolger für den Fall des Weggangs von Schwäbe. 

Jonas Urbig gilt als eines der größten Torwart-Talente

Bereits vor einem Jahr und nach der Bekanntgabe der erneuten Leihe von Urbig- der Keeper war ein Jahr zuvor an Jahn Regensburg ausgeliehen wurden- sagte der damalige Köln-Trainer Baumgart, dass ab der Saison 2024/2025 ein offener Konkurrenzkampf zwischen Schwäbe und Urbig angedacht sei. Damit wollte der Coach zum Ausdruck bringen, dass man Urbig bereits in sehr jungen Jahren zutraut, die Stammkraft beim 1. FC Köln zu sein. Aufgrund des Abstieges sind auch die finanziellen Möglichkeiten sehr begrenzt, denn im Winter wird der Klub sicher an verschiedenen Positionen im Kader nachgebessert. Ein Verkauf von Urbig oder Schwäbe würde hierbei den finanziellen Spielraum erweitern. Urbig wird derzeit bei transfermarkt.de auf 4 Millionen Euro taxiert. 

Nicht zuletzt durch die finanzielle Situation ist nicht davon auszugehen, dass mit Schwäbe und Urbig beide Kandidaten für die Nummer 1 in der kommenden Saison in den Reihen der Kölner zu finden sein werden. Ein weiteres Indiz für die These ist der Umstand, dass der Vertrag von der aktuellen Nummer 2, Philipp Pentke, um ein weiteres Jahr bis Juni 2025 verlängert wurde. Alle drei Torhüter im Kader zu lassen wäre zwar eine luxuriöse Situation, doch aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten riskant, der die zweite Bundesliga vom Niveau her immer stärker wurde und auch in den letzten Jahren die Absteiger häufig im Renne um die Aufstiegsplätze keine große Rolle spielten. Die Absteiger der letzten Saison, die Berliner Hertha und Schalke 04 kämpften monatelang sogar eher um das Überleben als um den Aufstieg. Schalke konnte sogar erst in den letzten Wochen den sicheren Klassenerhalt finalisieren. 

Aufgrund des Alters wäre Jonas Urbis ohnehin der passende Kandidat für die nächsten Jahre als Stammtorhüters des Effzeh, gilt aber wiederum als eines der größten deutschen Torwart-Talente überhaupt und könnte somit in den nächsten Jahren auch das Interesse namenhafter Klubs in Deutschland wecken, denn bei vielen Bundesligisten ist die Nummer 1 30 Jahre alt oder sogar bisweilen sogar deutlich älter. Lediglich 6 Klubs in dieser Saison hatten einen Torhüter als Stammkraft eingesetzt, der jünger als 30 Jahre alt war. Mit Noah Atubolu beim SC Freiburg gab es sogar nur eine Nummer 1, die jünger als 25 ist. ein Anfang 20-jähriger Torhüter wäre diesbezüglich ein mutiges Statement, doch Urbig bietet bisher alle Anlagen dafür, dass dieses etwaige Risiko auch erfolgsversprechend sein könnte. 

Ein Torhüter wird in Köln bleiben müssen, um auch eine schlagkräftige Mannschaft in der kommenden Saison auf den Platz schicken zu können, doch ist es derzeit unwahrscheinlich, dass beide Torhüter über den Sommer hinaus in Köln bleiben werden. Die Frage wird vielmehr sein, welcher von beiden Keepern den Verein verlassen wird. Eine Überraschung wäre es zumindest nicht, wenn sich Marvin Schwäbe alsbald einem neuen Klub anschließen wird. 


Kommentare (1)

  • Rüdiger Koschik
    am
    Hallo ,
    was macht ihr für Sachen ,das kann doch nicht wahr sein .Den Schwäbe müsst ihr behalten der war Nummer eins in der ersten Liga und muß Nummer eins auch in der zweiten Liga bleiben .Wer weg muss ist der Herr Keller aber so schnell wie möglich der hat den FC Köln doch nur dahin gebracht wo er jetzt ist .unmöglich mir fehlen die Worte .

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