Neuer aber ließ keinen Zweifel an seinem Comeback und er selbst peilt auch die Rückkehr in die Nationalmannschaft an. Doch spätestens hierbei wird es zu einer Spannungssituation kommen können. Zwar sind die Differenzen zwischen dem neuen Bundestrainer Julian Nagelsmann aus dessen Bayern-Zeit resultierend aus der Ausbootung vom damaligen Torwarttrainer und Neuer-Vertrautem Toni Tapalovic soweit ausgeräumt, doch bietet die wahrscheinliche Rückkehr von Neuer ins Nationalteam ein gewisses Konfliktpotenzial.
So ist nur schwer vorstellbar, dass sich Manuel Neuer in der Nationalmannschaft mit dem Status der Nummer 2 hinter Marc-André Ter Stegen einverstanden zeigen würde. Gleichsam war der Torwart des FC Barcelona seit der Neuer-Verletzung gesetzt und war auch unter Flick noch einer der Lichtpunkte. Auch betonte dieser bereits in den vergangenen Monaten, dass er davon ausgeht, jetzt den Status der Nummer 1 erreichen zu können.
Für den ehemaligen Weltklasse- und Bayern Torhüter Jean-Marie Pfaff indes ist das Duell bereits entschieden. So sagte der Belgier in „ran“: Er (Manuel Neuer) muss gut spielen, muss gut halten. Und das schafft er, warum sollte er nicht gut halten? Die Bälle kommen immer aus derselben Richtung.“ Weiterführend sagte Pfaff: „ Das sind zwei gute Torleute, die spielen beide bei guten Vereinen. Aber wenn du du die letzten Jahre gesehen hast bei Barcelona, dann siehst du den Unterschied. Ich sage immer: Man sieht nur, dass ein guter Torhüter im Tor steht, wenn die Mannschaft schlecht ist. Dann musst du gut sein. Das ist das, was ter Stegen nicht hat. Vor zwei Jahren hatte er einen schlechte Saison mit sechs Toren hier, 4 Toren da. Das kommt nicht von ihm alleine, aber er muss Einfluss auf seine Mannschaft nehmen und dirigieren. Manuel dirigiert viel besser.“ Einen etwaig mangelnden Rhythmus vermag Pfaff indes nicht als möglichen Hinderungsgrund erkennen.
Dennoch spekulierte die „BILD“ nunmehr, dass Neuer unter Umständen sogar nie wieder für die Nationalmannschaft auflaufen könnte. Der Grund dafür ist die dauerhafte Ernennungvon Ilkay Gündogan zum Kapitän. Bisher war Neuer der legitime Kapitän und Gündogan lediglich die offizielle Übergangslösung. Nagelsmann hingegen als neuer Bundestrainer machte aus der Übergangslösung jetzt für die anstehende EM eine dauerhafte Lösung. Neuer wurde vorab telefonisch darüber informiert. Nagelsmann sagte über das Telefonat: „Ja, ich habe mit Manuel telefoniert. Er hat gut reagiert. Er ist ja ein Profi.“ Ohnehin muss abgewartet werden, in welcher Verfassung sich Neuer nun tatsächlich präsentiert. Gleichzeitig wird von verschiedenen Medien bereits spekuliert, dass Neuer im November bereits in die Nationalmannschaft zurückkehren könnte. DFB-Sportdirektor Rudi Völler lenkte aber den Fokus erst einmal auf die 100 prozentige Rückkehr und Fitness des ehemaligen DFB-Kapitäns: „Das Wichtigste wird für Manuel sein, dass er nach so einer Verletzung zurückkommt und wieder fit wird.“
Gleichsam ist das Auftaktprogramm für Manuel Neuer sicher von Vorteil, denn mit Mainz und Darmstadt in der Bundesliga, darüber hinaus Galatasaray in der Champions League und dem 1.FC Saarbrücken im Pokal wären es vier Spiele, um schon wieder einen gewissen Rhythmus aufzubauen, ehe der erste richtig harte Gegner mit dem BVB am 04.11.2023 kommen würde. In Anbetracht dessen wäre es für die Bayern und Neuer persönlich sogar von Vorteil, wenn sein Comeback bereits in Mainz stattfinden würde.
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