Statistisch betrachtet musste der junge Torhüter in 30 Bundesliga-Spielen insgesamt 52mal hinter sich greifen, blieb dabei in 9 Spielen ohne Gegentor. Neben Alexander Nübel rangiert Atubolu damit auf Rang der 2 Anzahl der weißen Westen. Lediglich Lukas Hradecky vom neuen deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen blieb mit 14 weißen Westen häufiger ohne Gegentor. Für eine Debüt-Saison lesen sich die Werte durchaus mehr als ordentlich. Auch erste Erfahrungen im internationalen Wettbewerb, konkret in der Europa League konnte er sammeln und sich im Verlauf der Saison deutlich steigern. Diskussionen vor allem Mitte der Rückrunde um seine Position erübrigten sich nahezu komplett. Doch in den letzten Wochen wiederum kam wieder aus dem Fanlager, vor allem in den sozialen Netzwerken, Kritik auf.
Dabei kann der SC Freiburg 4 Spieltage vor Schluss immer noch vom erneuten internationalen Wettbewerb träumen. Unter Umständen reicht sogar der derzeit belegte 7. Platz für die Conference League aus, mit geringer Wahrscheinlichkeit wäre sogar mit dieser Platzierung noch die Teilnahme an der Europa League möglich. Aufgrund der allgemeinen derzeitigen Lage und auch der persönlichen Entwicklung des jungen Torhüters sah sich der scheidende Cheftrainer dazu genötigt, öffentlich seinem Torhüter zur Seite zu springen. Nach dem 1:1 gegen wiedererstarkte Mainzer sagte Streich in der Pressekonferenz: "„Es ist mir viel zu unruhig mit ihm. Wir sind der SC Freiburg und haben einen 21 Jahre alten Torwart, der 40 Spiele gemacht und neunmal in der Liga zu null gespielt hat. Der SC Freiburg entscheidet sich für einen Torwart aus der eigenen Jugend, aus der eigenen Stadt. Genau das ist unser Weg.“ Der Trainer ergänzte noch: “Das ist Wahnsinn, was der Kerl mitkriegt. Ich kann die Unruhe nicht nachvollziehen. Er hat Druck – nicht von intern, aber von außerhalb. Aber er macht es total gut, er ist cool. Wir werden sehen, ob er sich durchsetzt, aber ich bin von ihm überzeugt. Die Leute sollen stolz auf solche Spieler sein”
In der Tat zeigt die Entwicklungskurve des Keepers stetig nach oben. Sollte er sich weiter in dem bisherigen Maße verbessern können, könnte in Freiburg gerade ein Torhüter heranwachsen, der sich in einigen Jahren im Kreise der Nationalmannschaft wiederfinden könnte. Natürlich ist dies alles noch rein hypothetisch, doch zeigt der 21-Jährige alle Anlagen dafür. Daher ist es auch in der jetzigen Situation, in der sich der Keeper immer weiter stabilisieren konnte, vollkommen richtig, dass sich der Klub der neuen Nummer 1 schützend vor ihm stellt. Der Torwart allein könnte dabei kaum für Ruhe sorgen, denn selbst mit guten Leistungen von ihm verstummten die Kritiker nicht oder nur teilweise, wobei viel Klubs mittlerweile von vermeintlichen Fans im Internet kaum mehr unterstützt, sondern vielmehr verstärkt torpediert werden. Dass meist vor allem junge Spieler hierbei relativ schnell verunsichert werden könnten, wird gern und rasch vergessen. Daher ist das Verhalten des Klubs nicht nur wünschenswert, sondern die logische Konsequenz. Mit dieser Unterstützung im Rücken könnte Atubolu in der kommenden Saison auch mit neuem Trainer den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gehen. Der Klub wird ihm sicher weiterhin dabei helfen.
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