Khomutovski konnte erneut überzeugen
Vasili Khomutovski hat nicht nur einen Namen wie eine russische Gewürzgurke, er ist in der deutschen Fußball-Öffentlichkeit auch ähnlich populär. Bis zum Halbfinale seiner Mannschaft, dem FC Carl Zeiss Jena, gegen Borussia Dortmund war der weißrussische Nationaltorwart nur Kennern der Torhüterszene näher bekannt. Mit seiner auffälligen Leistung gegen den favorisierten Bundesligisten hat sich zumindest das in Deutschland vor gut 20 Jahren extrem populäre Haupthaar Khomutovskis ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Die Vokuhila-Mähne vom Jenaer Schlussmann flatterte mehr als einmal aufgeregt durch den Strafraum, trotz der drei Gegentreffer machte der Weißrusse nämlich eine auffallend gute Partie. Insbesondere bei Flankenbällen und halbhohen Schüssen offenbarte der 1,93 Meter lange Keeper seine Fähigkeit: Er ist ein ausgesprochen guter Fänger. Im Bezug auf das Können von Torhütern hört sich das nicht weiter besonders an, werden die Männer schließlich dafür bezahlt. Allerdings weiß man in Deutschland nicht erst seit Andreas Köpke, dass gute Torhüter vor allem eins können müssen: Den Ball aus der Gefahrenzone abwehren. Köpke faustete bei der Euro 96 in England wie ein Preisboxer und wurde doch zum besten Keeper des Turniers gewählt, später sogar zum Welttorhüter. Aktuell ist Timo Hildebrand ein strammer Verfechter des geboxten Balls, in Spanien wurde er dafür bereits kritisiert.
Khomutovski aber hielt auch hart geschossene Bälle von Petric und Co. sicher. Pech hatte der 29-Jährige bei seinen Aktionen dennoch: Zweimal war es ihm nicht möglich das Spielgerät fest zu halten, zweimal stand ein Dortmunder (Tinga in der 13., Klimovicz in der 70. Minute) richtig und bugsierte den Ball ins Netz. Den Status der ominösen Gewürzgurke hat Khomutovski am Dienstag-Abend allerdings dennoch deutlich überholt. Bemerkenswert auch, dass Khomutovski der erste Profi in Deutschland ist, der mit der feinen britischen Torwarthandschuhmarke Sells die Bälle fängt.
Dortmunds Marc Ziegler war vor einem halben Jahr noch auf besten Wege seinen Bekanntheitsgrad einzubüßen, dann vertrat er kurz und später dauerhaft BVB-Stammkeeper Roman Weidenfeller, jetzt steht der föhn-frisierte Ziegler plötzlich im Pokalfinale. Es könnte der ganz große Triumph für den Schlussmann werden, vor allem, da der Dortmunder Erfolg auch auf den souveränen Rettungstaten des Torwarts fußte. Gegen die ansehnlich agierenden, aber im Abschluss dann doch zu harmlosen Regionalliga-Abstiegskandidaten, machte Ziegler das, worauf es (vor allem im Pokal) ankommt: Er hielt seinen Kasten sauber.