Rensing zeigt Nerven
War es der Erwartungsdruck, der auf seinen jungen Schultern lastete? Oder erwischte Michael Rensing beim Spiel seiner Bayern gegen Eintracht Frankfurt einfach nur einen schlechten Tag? Fakt ist: Trotz der am Ende deutlichen Niederlage der Frankfurter war der nominelle Kahn-Nachfolger Rensing der wirkliche Verlierer am Mittwoch-Abend. Seit Jahren wartet der 23-jährige Lingener auf die Chance, Torwart-Urgestein Oliver Kahn aus dem Tor des deutschen Rekordmeisters zu verdrängen und sich damit einen persönlichen Traum zu erfüllen. Nach dieser Spielzeit soll Kahn nun endgültig aus dem Kader der Münchener gestrichen werden, Rensings Traum steht kurz bevor. Allerdings stehen noch einige Fragen im Raum, denn nach der laufenden Saison wird sich Reformator Jürgen Klinsmann um den größten Fußballverein des Landes kümmern. Vom ehemaligen Nationaltrainer weiß man, dass er unbequeme Entscheidungen treffen kann und ihm die anschließende Kritik piepegal ist. Zusätzlich kursieren seit Wochen Gerüchte um einen neuen Torhüter für den FCB. Das ist insofern nicht weiter verwunderlich, schließlich hinterlässt Kahn eine Personallücke. Mit welcher Qualität die nun aufgefüllt werden wird, bleibt abzuwarten. Um jedoch den Ansprüchen in der Champions League zu genügen, benötigen die Bayern mindestens zwei gleichwertige Torhüter. Rensings Stammplatz für die nächste Saison ist also noch längst nicht sicher. Mit seiner Partie gegen die kämpferisch starken Hessen hat jedenfalls keine Eigen-Werbung betrieben.
Bei den Frankfurter hockte Oka Nikolov, der Held aus der Hinrundenpartie, nur auf der Bank. An diesen Platz wird sich wohl gewöhnen müssen, Frankfurts Nummer Eins, Markus Pröll, ist wieder fit. Die Niederlage gegen München konnte er freilich nicht verhindern.