Hildebrand in der Kritik
Es ist eine Binsenweisheit des Torwartspiels: immer die kurze Ecke abdecken. Dem Angreifer wird damit immerhin der kürzeste (und damit vielleicht auch einfachste) Weg zum Tor abgeschnitten. Auch Timo Hildebrand, Hoffenheim, wird von dieser einheitlichen Regeln schon einmal gehört haben. Ganz sicher sogar: Hildebrand ist seit Jahr und Tag Torhüter, erwiesenermaßen ein ziemlich guter sogar. Doch um im entscheidenden Moment korrekt postiert zu sein bedarf es einem guten Stellungsspiel und Stellungsspiel braucht Spielpraxis. Weil Hildebrand aber seit seinem Wechsel von Valencia nach Hoffenheim kaum spielte, hat der Nationaltorhüter a.D. in diesem Bereich sichtbare Probleme. Zu beobachten war das im Heimspiel gegen Berlin. Die Gastgeber machten das Spiel, doch eine gefährliche Szene vor dem Tor reichte, um das 1:0 zu erzielen – letztlich das Endergebnis. Pantelic hatte Ebert freigespielt, der flinke Mittelfeldspieler war von der rechten Seite in den Strafraum gestürzt, hob kurz den Kopf und schob dann rechts am Hoffenheimer Torhüter zum einzigen Tor des Tages ein. Ein klarer Stellungsfehler von Hildebrand, der, nach dem Spiel darauf angesprochen, allerdings nur irgendetwas von „Ich weiß, wie gut ich bin“, faselte, anstatt zu seinem Missgeschick Rede und Antwort zu stehen. Hildebrand, in der Winterpause mit viel Vorschusslorbeeren zum Herbstmeister transferiert, steht sinnbildlich für den Hoffenheimer Niedergang. Oft verletzt, schwankende Leistungen, keine Konstanz, kein Erfolg.
Besser machte es am Freitagabend sein Gegenüber aus Berlin. Jaroslav Drobny hielt Berlin mit seinen Paraden auf Kurs, profitierte aber davon, dass Hoffenheim zu fahrlässig mit seinen Chancen umging. Als der Ball dann einmal nicht für ihn zu erreichen war (bei einem Kopfball von Sanogo, half das Lattenkreuz.