Die Rostocker hatten nach der bösen Hinrundenpleite noch etwas gut zu machen, das galt auch für Torwart Stefan Wächter, der am 1. Spieltag beim glasklaren 0:3, noch einer der besten Hansa-Spieler gewesen war. Doch die Offensivmaschinerie aus München zwängte Rostock das Spiel auf. Bereits nach nach zehn Minuten mußte Wächter hinter sich greifen. Ribery hatte nach einer Traumkombination getroffen. Die neue alte Nummer Eins von Frank Pagelsdorf blieb ansonsten auffällig souverän, hielt konsequent und unaufgeregt. Der Konkurrenzkampf scheint dem Torhüter gut getan zu haben.
Sein Gegenüber Oliver Kahn musste sich in der Winterpause nicht mit den deutlichen jüngeren Herausforderern auseinandersetzen. Seinen Stammplatz hat er sicher. Und das seit fast 15 Jahren. Seine ganze Klasse bewies der ehemalige Nationalkeeper in der 52. Minute, als er einen strammen Schuss von Enrico Kern mit unnachahmlicher Körperdehnung ablenken konnte, allerdings direkt in den Lauf von Linksfuß Rahn. Dessen strammer Schuss knallte vom Lattenkreuz an Kahn vorbei, und Kern brauchte nur noch abstauben. Kahn: Fassungslos. Die Bayern-Fans werden ihren impulsiven Kapitän spätestens dann vermissen, wenn kein lautes Gebrüll und furchterregende Blicke mehr durch den Strafraum zischen.