Enke nach Länderspieleinsatz fehlerfrei
Freitag-Abend in Hannover: Energie Cottbus ist zu Gast. Gäääähn. Für derart langweilige Spiele sind auch schon mal Kneipen geschlossen worden. Selbst das Bier im Stadion wurde den immerhin knapp 35.000 Zuschauern in der niedersächsischen Landeshauptstadt schal ob der Betrachtung eines äußerst energielosen Bundesligaspiels. Robert Enke (Hannover) und Gerhard Tremmel (Cottbus) verlebten einen lauen Einstieg ins Wochenende, bei den wenigen Torraumszenen waren die beiden Torhüter zur Stelle. Nur einmal weckte Tremmel die längst eingeschlafenen Zuschauer, als er in der 44. Minute unter einem Eckball hechtete und so Valerien Ismael die Chance zur Führung bot. Der Franzose lehnte das Angebot allerdings dankend ab und schoss an ein Verteidigerbein.
Robert Enke sorgte immerhin für spannenden Gesprächsstoff auf den Tribünen: Wie sollte der Auftritt des Hannoveraners beim Länderspiel gegen Belgien nun eigentlich bewertet werden? Fakt ist: Enke ist ein grundsolider, torwartechnisch hervorragend ausgebildeter Schlussmann, der auch die Reflexe für spielentscheidende Paraden besitzt. Nur: In einem Land das seit Generationen Charakterköpfe zwischen den Nationalpfosten stehen hat (Maier, Schumacher, Kahn) wirkt der ruhige 96-Torhüter etwas schläfrig. Das ist das Los eines Fußballprofis: Benimmt er sich höflich und besonnen wie ein ganz normaler Arbeitnehmer, muss er um höhere Berufungen fürchten. Ach ja: Die erste Partie des zweiten Spieltags endete 0:0. Jedes andere Ergebnis wäre auch wirklich zu viel des Guten gewesen.