Kein weiterer Triumph für van der Sar
Dem Holländer Edwin van der Sar ist der ganz große Triumph vermasselt worden – und zwar von einer kleinwüchsigen Pass-Maschinerie, die auf der Welt ihresgleichen sucht. Der erfahrene Torwart von Manchester United wirkte – wie auch seine Vorderleute – in Ehrfurcht erstarrt ob der wuseligen Kleinarbeit des Gegners aus Barcelona. Manchester schaute staunend zu, wie Messi, Iniesta und Kollegen in windeseile den Ball über das Spielfeld in Rom verteilten. Der Leidtragende war van der Sar, der während der laufenden Saison noch einmal zu ganz großer Form aufgelaufen war, gegen Barcelona aber nicht glänzen konnte. Obwohl United zu Beginn der Partie das Spielgeschehen bestimmte, reichte dem Kameruner Eto´o eine kleine Lücke in der englischen Defensive, um van der Sar mit der Picke zu überwinden. Der Holländer berührte den Ball zwar mit der Hüfte, konnte den überraschenden Führungstreffer aber nicht verhindern.
Seine Mannschaft zeigte sich geschockt und brachte bis auf ein paar gute Aktionen des insgesamt aber glücklos agierenden Christiano Ronaldo nichts mehr zu Stande. Wenn Ronaldo mal einen Fernschuss auf das Gehäuse von Barca abfeuerte, hatte Torwart Victor Valdes jedoch seine Schwierigkeiten. Das Finale war erst wenige Minuten alt, als Valdes einen scharf getretenen Freistoß des Portugiesen nicht festhalten konnte, seine wachen Vorderleute bewahrten Barca allerdings vor dem frühen Gegentor. Es ist keine Überraschung, dass der neue Champions-League-Sieger vor allem deshalb den Titel nach Spanien holte, weil er die mit Abstand beste Offensive Europas stellt. In der Abwehr ist Barcelona beinahe schon traditionsgemäß nicht annähernd so gut besetzt. Gegen United fehlten drei der vier etatmäßigen Verteidiger und Valdes hat zwar schon einige solide Jahre hinter sich gebracht, zu den Besten seiner Zunft zählt er aber sicherlich nicht (und wird dies auch niemals tun). Egal, Barcelona und Valdes sind nach 2006 erneut Champions-League-Sieger. Dieses Team hat das Potential auch in den kommenden Jahren die Fußball-Welt zu dominieren.