Frank Rost mit Nervenstärke
Nervenstärke, betonen Profi-Torhüter immer wieder, sei im Spitzenbereich das A und O. Auf neudeutsch heißt das: mentale Belastbarkeit, letztlich ist aber dasselbe gemeint: in den wichtigen Spielen müssen gerade Torhüter nicht nur körperlich, sondern auch geistig auf voller Höhe sein. Besser noch: auf Ballhöhe.
An Konzentration und Ehrgeiz hat es Frank Rost ja noch nie gemangelt, übersieht man seine wackligen Auftritte als junger Schlussmann bei Werder Bremen. Sein damaliger Trainer Wolfgang Sidka sagte erst vor kurzem im Interview: „Rost hat ja später auch seine Qualitäten unter Beweis gestellt, damals war er aber unglaublich nervös und hat in den ersten Spielen mehrmals gepatzt.“ Davon ist Rost momentan so weit entfernt, wie Sidka einem Trainerengagement bei Werder Bremen. Gegen Manchester City war es vor allem das Geschick des Hamburger Torhüters, das den wichtigen dritten Treffer der Gastgeber verhinderte. Allein Superstar Robinho scheitert mehrfach am HSV-Schlussmann, Sturmpartner Elano wollte es ganz genau machen, traf aber nur zweimal Pfosten oder Latte. Fast hätte sich Rost doch noch ein Ei ins eigene Nest gelegt, nach sechs Minuten traf er mit einem Abschlag Elano, doch der Ball verfehlte das Ziel. In der hektischen Schlussphase konnte sich Trainer Martin Jol aber auf seinen Torwart verlassen. Jetzt warten vier Derbys in 16 Tagen gegen den Nord-Rivalen Werder Bremen auf Frank Rost. Gegen seinen ehemaligen Klub ist der Torwart immer besonders motiviert.