Adler stark – Nikolov nicht fehlerfrei
Was ist nicht in den vergangenen Wochen über René Adler gesagt und geschrieben worden. Nach seinem überraschenden Debüt in der Nationalmannschaft (Konkurrent Robert Enke hatte sich die Hand gebrochen) und den guten Spielen gegen Russland und Wales feierte ihn die deutsche Presse als neuen Torwart-Messias. Adler zierte unter anderem ein kitschiges Cover der Sport-Bild und auch sonst sind mehr Fotos vom jungen Schlussmann veröffentlicht worden, als von Uwe Gospodarek in seiner 15-jährigen Karriere. Auch beim Auswärtsspiel der Bayer-Elf gegen Frankfurt richteten sich alle Augen auf den charismatischen Jung-Nationalspieler. Die Sehnsucht der Deutschen nach neuen Helden ist immer groß. In der Bankenstadt spulte Adler sein Pensum gewöhnt nüchtern und sachlich herunter, gerade diese mentale Ausgeglichenheit verwundert die neutralen Beobachter und Fans gleichermaßen.
Wesentlich mehr zu tun hatte Oka Nikolov der treue Mazedonier im Eintracht-Dress. Bereits nach sechs Minuten musste er sich gegen den vom Elfmeterpunkt antretenden Patrick Helmes beweisen – und scheiterte. Ihm war dabei sicherlich kein Vorwurf zu machen, vielmehr der tumben, weil ungeschickten Doppelgrätsche von Bellaid und Russ gegen den hakenschlagenden Stefan Kießling. Die frühe Führung nahm den Frankfurter den Wind aus den Segeln, Bayer konnte das Spielgeschehen weitestgehend bestimmen. Nikolov sah dabei nicht immer sicher aus. Besonders beim 0:2, dem ein Weitschuß vorangeganen war, sah Nikolov nicht gut, da er diesen Schuß nicht festhielt und vor die Füsse des Angreifers abklatschen ließ.
Am Mittwoch spielt die SGE aus Frankfurt gegen den Karlsruher SC. Vermutlich wird sich dort die nähere Zukunft von Trainer Friedhelm Funkel entscheiden, der in Frankfurt heftig in de Kritik geraten ist.