Nur Tremmel erstligatauglich
Sie sind es in Cottbus gewohnt, dass man sie für den Abstiegskandidaten Nummer Eins einstuft. Oft jedoch kann die Mannschaft der kritischen (west-)deutschen Öffentlichkeit das Gegenteil beweisen. Die Zukäufe aus Rumänien, Albanien und anderswo haben vor allem in der vergangenen Saison für Erstaunen gesorgt. Auch in diesem Jahr muss Trainer Bojan Prasnikar ein Team der Nobodys trainieren. Nach fünf Spieltagen lässt sich festhalten: Womöglich bestätigen sich in dieser Spielzeit die dauerkritischen Vorhersagen für den Klub aus dem Osten des Landes. Zwar sicherte sich der Klub gegen Bochum den zweiten Punkt der Saison und erzielte endlich das lang ersehnte erste Tor der neuen Spielzeit, doch erstligareif war die Leistung der Cottbuser nicht. Nur wenige Spieler haben bereits bewiesen, dass sie den hohen Ansprüchen der deutschen Eliteklasse genügen. Einer von ihnen ist Gerhard Tremmel. Der Energie-Schlussmann war auch gegen Bochum ein souveräner Rückhalt für die Cottbuser, der Rest der Mannschaft wirkt eher wie der oft genannte Hühnerhaufen. Planlos, ideenlos, ohne Zuversicht in den Aktionen. Tremmel ist da anders, er allein scheint oftmals die wirre Verteidigung zu ordnen und zusammen zu halten. Unterstützung erhielt er am Samstag immerhin von Defensivmann Kukielka, der eine robuste und damit sichere Leistung bot. Tremmel und Kukielka verteidigten lange die frühe Führung von Sörensen (13.), erst in der 48. Minute überwand Yahia Tremmel mit einem Kopfball. Bochum drängte weiter, Torhüter Fernandes hatte wenig, bis gar nichts mehr zu tun. Sestak (57.), Mieciel (64.) und Hashemian (84.) prüften Tremmel, doch der blieb bis zum Ende fehlerlos.