Bielefelds Abwehr indisponiert

Fußballspiele von Arminia Bielefeld zu sehen, ist ja oftmals schon verwirrend genug, sich ein Armina-Spiel zusammen mit einem Armina-Fan anzugucken, frustriert dann meist noch mehr. „Abstieg! Relegation“, heulte der gute Mann zu meiner Linken auf. Da hatte das Spiel gerade erst begonnen. Doch die sensible westfälische Seele erkennt schnell den aktuellen Leistungsstand der eigenen Mannschaft, die eine ähnlich sensible Spielstruktur zu haben scheint. Bärenstark gegen Bremen und Hamburg, immerhin zwei Favoriten auf die Champions-League-Plätze, verteilte eine komplett konfuse Bielefelder Mannschaft gegen den VfL Bochum optische Ohrfeigen für den mitgereisten Anhang. Mittendrin: der überforderte Torwart Dennis Eilhoff. Müßig wäre es nun haarklein zu analysieren, ob Stammtorwart Rowen Fernandez mehr Übersicht und Ruhe bewahrt hätte, der Südafrikaner ist schließlich verletzt. Vermutlich hätte seine Erfahrung und Ausstrahlung aber gereicht, um zumindest die Grundordnung in den Bielefelder Abwehrblock wiederherzustellen. Eilhoff ist für derlei Aufgaben scheinbar noch zu jung. Allerdings: Wer mag ihm schon groß die Schuld geben an den beiden Gegentreffern durch Mieciel (22.) und Pfertzel (26.). Seine vielbeinige Abwehr schaffte es nicht den Ball rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu befördern, Bochum konnte sich quasi seine Torschützen in aller Ruhe aussuchen.

Auf der Gegenseite hatte Bochums Fernandes lange Zeit nichts zu tun, bis sich die Bielefelder Offensive zumindest bemühte einen Hauch von Gefahr zu versprühen. Als dann der in den Vorwochen noch so artistisch jubelnde Katongo tatsächlich einmal freie Schussbahn hatte, vergab er eine Kopfballchance aus drei Metern kläglich.