Adler das Aushängeschild der Werkself
Es gab nicht bislang nicht viele Torhüter in der Geschichte des deutschen Fußballs, von denen man bereit im zweiten Profijahr sagen konnte: Sie sind zu gut für ihre Mannschaft. Für René Adler, 23, trifft das zu. Ein Grund mehr dafür, warum Adler als ein zukünftiger Kandidat auf den Titel „Welttorhüter“ gehandelt wird. Seine Mannschaft, Bayer Leverkusen, stand vor nicht einmal zwei Monaten auf einem Champions-League-Platz, die Mannschaft von Michael Skibbe erinnerte mit ihren Darbietungen an die Vize-Mannschaft von 2002, deren Champagner-Fußball tragischerweise nicht mit einem Titel belohnt wurde. Dann folgte vor einigen Wochen der Einbruch. Leverkusen verlor die Linie, die Lust am Spiel und den Erfolg. Adler war es zu verdanken, dass zumindest sporadisch noch Punkte gesammelt wurden. Die Fans aus Leverkusen hätten sich wohl auch nicht gewundert, wenn ihr bester Spieler noch die entscheidenden Tore beigesteuert hätte. Aber, so bitter es aus Leverkusener Sicht klingen mag, Tore schießen müssen bei den selbst ernannten Pillendrehern immer noch andere (Gekas, Kießling, Barbarez und Co.). Allerdings versagten die in den vergangenen Wochen, auch gegen die merklich saisonmüden Bremer gelang am letzten Spieltag kein einziger Treffer gegen den aufmerksamen Wiese-Ersatz Christian Vander. Zu wenig für das internationale Geschäft. Im kommenden Jahr wird Bayer auf Uefa-Cup und Champions League verzichten müssen. Das ist vor allem bitter für Bayers Edeltorhüter Adler. Er kann seine Fähigkeiten in der neuen Saison zumindest auf Vereinsebene nicht international präsentieren. Dafür würde er jüngst als Nummer Drei zur Euro nach Österreich/Schweiz berufen und auch beim Goldenen Handschuh liegt Adler uneinholbar in Führung. Adler gehört die Zukunft im deutschen Tor.