Rostocks Abstieg in die 2. Liga

Von Edwin van der Saar, dem niederländische Nationaltorhüter, wird immer wieder behauptet, dass seine fußballerischen Fähigkeiten auf jeden Fall für einige befriedigende Auftritte als Feldspieler in der Regionalliga ausreichen würden. Der Keeper vom frisch gebackenen englischen Meister Manchester United gilt als die Vorzeigefigur des so genannten modernen Torhüters, also einem Schlussmann, der gleichzeitig die Funktion eines hängenden Liberos ausfüllen kann. Von Jörg Hahnel hat das noch niemand behauptet und nach dem Spiel am Samstag wird das so schnell auch keiner nachholen. In der 57. Minute versuchte der Rostocker einen Ball, den er außerhalb des Strafraums angenommen hatte, mit einem kurzen Dribbling zurück in den 16-ern zu befördern, um das Spielgerät anschließend entsprechend mit den Händen aufzunehmen. Bei diesem Versuch unterstrich Hahnel, warum er als Grundschüler vermutlich immer ins Tor gemusst hatte: Weit, zu weit, sprang der Ball von seinem Fuß ab, Leverkusens Bulykin offenbarte eine echte Stürmernase, er spritzte schnell dazwischen, Hahnels verzweifelter Rettungsversuch endete damit, dass er den Russen am Knöchel umriss. Den fälligen Strafstoß versenkte Castro eiskalt zum vorentscheidenden 2:0 für die Gäste. Hahnels Schuld war es aber nicht, dass die Rostocker verloren und damit in der kommenden Saison auf jeden Fall in der zweiten Liga antreten müssen. Er hat in seinen bislang insgesamt fünf Saisonspielen gezeigt, dass er ein anständiger Profitorhüter ist. Nur an seiner Beinarbeit darf er noch feilen.

Leverkusens René Adler kann auch das ziemlich gut, überhaupt scheint der junge Mann keine Schwächen zu haben. Auch gegen Rostock war er Bayers bester Defensivspieler, zahlreiche Paraden und starke Faustabwehren verhinderten den Rostocker Ausgleich. Diesen Torhüter möchte man nun zu gern in der Champions League gegen Messi, Kaká, Christiano Ronaldo und all die anderen Ausnahmekönner sehen. Wenn sie Glück haben, reicht es für Leverkusen in dieser Saison allerdings lediglich für einen Uefa-Cup-Platz.