Tremmel erneut Rückhalt beim Erhalt der Klasse

Lausitzer Glückseligkeit: Energie Cottbus hat am Samstag mit einem 2:0-Erfolg gegen den HSV den Klassenerhalt vorzeitig sichern können. Die große Party startete bereits in der 84. Minute, als Sörensen dem fehlerfreien, aber hilflosen Frank Rost, keine Chance ließ und zum 2:0 vollendete. Die Cottbuser hatte vor dieser Spielzeit eigentlich keiner so wirklich auf der Rechnung, umso stolzer lagen sich Spieler, Fans und Verantwortliche nach dem zweiten Treffer in den Armen. Sollte der erste Kater der Feierlichkeiten überstanden sein, werden sie bei Energie wohl die Saison in aller Ruhe Revue passieren lassen. Und vermutlich zu dem Schluss kommen, dass es vor allem eine personelle Entscheidung war, die das Ziel „Klassenerhalt“ am Ende erreichen ließ: Am 11. Spieltag ließ Cottbus-Trainer Prasnikar den Publikumsliebling Tomislav Piplica auf der Bank und brachte den eher langweilig wirkenden Gerhard Tremmel auf den Platz. „Gerry“ bedankte sich für diese Chance recht herzlich und mutierte in den folgenden 23 Spielen zu einem der besten Torhüter in der Fußball-Bundesliga. Seine ungezählten Paraden werden bildlich in Erinnerung bleiben, wenn sie in Cottbus den saisonübergreifenden Abstiegskampf visualisieren sollten. Vor allem aber, und das bewies Tremmel auch gegen den HSV, hat der Trainer Prasnikar in Tremmel einen verlängerten Arm in Sachen Defensivtaktik gewonnen. Selten sah man den Cottbuser Abwehrriegel auseinander brechen, auch Tremmels Stellungsspiel und seine Stärken im Luftkampf wurden zu Puzzlestücken in der erfolgreichen Mission Klassenerhalt.

Der HSV reibt sich derweil die Augen: Vor wenigen Wochen noch ein klarer Kandidat auf Platz Zwei (und damit die direkte Qualifikation zur Champions League) müssen die Hanseaten nun sogar um die Teilnahme am Uefa-Cup bangen. Eines ist sicher: An Rost lag es bislang nicht, dass die Hamburger eine große Chance verpassen werden. Der Torhüter mit der Army-Frisur besitzt in jedem Fall internationale Klasse.