Heimeroth feiert den ersten Sieg – Wiese alleingelassen!

Es ist immer das gleiche in Bremen: Wer gegen den Deutschen Meister von 2004 Tore erzielen möchte, braucht nur ein ganz einfaches Muster im Angriff. Den Gegner kommen lassen, bis die immer weit nach vorne gezogene Abwehrkette fast an der Mittellinie positioniert ist, ein langer Ball, ein schneller Stürmer, oder ohne Abseitspfiff die Kette durchbricht und schon ist der Weg frei zum Bremer Tor. Dort wartet dann noch Tim Wiese, der vor allem in den vergangenen beiden Spielzeiten dutzende solcher Großchancen für den Gegner vereitelte, indem er den direkten Zweikampf mit dem Angreifer suchte und fand. Im Eins-gegen-Eins ist Wiese einer der besten Torhüter der Liga. Das haben auch die gegnerischen Trainer begriffen und ihren Stürmern die entscheidende Info verpasst: Rechtzeitig abschließen. Dann hat Wiese seine Probleme, sein Timing stimmt manchmal nicht. Zu sehen beim wahnsinnigen 70-Meter-Solo von Alexander Baumjohann, der nach einem Marsch quer durch die anarchisch organisierte Bremer Verteidigungslinie aus sieben Metern abschließen konnte. Wiese hatte sich bereits in die andere Richtung gedreht. Ein Vorwurf wird und darf ihm deswegen keiner machen, die Fehler machen in Bremen derzeit vor allem die äußerst schwachen Außenverteidiger Fritz und Boenisch, sowie das wenig souveräne Innenverteidigerduo Naldo/Prödl.

Bei den Gladbachern stimmte am dritten Spieltag einfach alles. Die Leistung seiner Vorderleute inspirierte auch Torwart Christopher Heimeroth, der die Möglichkeiten von Pizarro und Rosenberg rechtzeitig vereitelte. Die Liga hat einen weiteren interessanten Torhüter dazu gewonnen.