Ziegler bei Gegentoren machtlos
Die gegnerischen Fans von Borussia Dortmund haben einen neuen Gassenhauer im Repertoire: Immer wenn der BVB-Keeper Marc Ziegler Unsicherheiten im Kasten offenbart – und das passiert in den vergangenen Wochen recht häufig – singen die erbarmungslosen Zuschauer „Ziegler ist nervös!“. Mit dieser Einschätzung liegen die Fachleute auf der Tribüne durchaus richtig. Seit Roman Weidenfeller wieder voll im Mannschaftstraining dabei ist, hat Ziegler seine Ruhe verloren. Womöglich weiß er, dass er bald lange genug Torhüter der Borussia gewesen ist. Wenn Weidenfeller zu seiner Form der vergangenen Spielzeit finden kann, führt kein Weg an ihm vorbei. Gegen Bayern München konnte Ziegler einem allerdings nur Leid tun. Seine Vorderleute schauten sich erstaunt das technisch beeindruckende Spektakel der Gastgeber an und ließen Ziegler allein mit der Tormaschine Luca Toni und Edelfußballern der Marke Zé Roberto und Lukas Podolski. Nach 22. Minuten führte der FCB mit 4:0, Ziegler hatte an allen Treffern zwar keine direkte Schuld auf sich geladen, allerdings sorgte sein unruhiges Torwartspiel auch dafür, dass sich die Dortmunder Defensive wie ein verschreckter Nonnenchor über den Rasen bewegte. Immerhin: in der zweiten Halbzeit kassierte Ziegler nur ein Tor. Allerdings war der Schuss von Ottl (67.) der einzig haltbare Ball des Abends.
Oliver Kahn musste in der Halbzeitpause durch Michael Rensing ersetzt werden. Eine Nackenverletzung hinderte Kahn daran an den zweiten 45 Minuten teilzunehmen. Wahrscheinlich hatte sich der Kahnsche Nacken vor lauter Jubelei und zwischenzeitlicher Langeweile ganz von alleine verkrampft. Fraglich scheint indes, ob Kahn am kommenden Wochenende im DFB-Pokalendspiel wieder fit sein wird.