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Adler mit Welktklasse-Paraden

43 Jahre Torhütererfahrung standen beim Spiel Leverkusen gegen Stuttgart am Sonntag-Abend zwischen den Pfosten. Wohlgemerkt, beide Torhüter zusammen gerechnet. Sven Ulreich (19) und René Adler (23) stehen symbolisch für eine neue junge Torhütergeneration, die die alte Garde um Kahn, Rost und Ziegler ablösen wird. Für den jungen Stuttgarter war die Niederlage gegen Bayer allerdings ein ganz persönlicher Rückschritt. Ulreich offenbarten bei den ersten beiden Treffern von Rolfes (41) und Kießling (45.) deutliche Schwächen bei der korrekten Ballabwehr. Beide Male landeten die von ihm parierten Bälle wieder beim Gegner, beide Male blieb Bayer eiskalt. Nur mit einer anständigen Parade, einem schnellen Reflex, einer wuchtigen Faustabwehr ist es in der Bundesliga nicht getan. Auf diesem Niveau spekuliert der Gegner auf einen möglichen Abpraller, wie Basketballer auf Rebounds. Ulreich machte zweimal den Fehlern, sich lediglich auf die Ballabwehr zu konzentrieren, und berechnete dabei nicht die anschließende Flugbahn. Natürlich profitierte Leverkusen auch vom Stellungsglück seiner Torschützen. Hätte Ulreich die Bälle auch nur einen halben Meter weiter nach links oder rechts befördert, wären Rolfes und Kießling nicht zu ihren Treffern vor dem Seitenwechsel gekommen. Aber: Sven Ulreich ist erst 19 Jahre alt. Diese Fehler sollte man auf seinem Entwicklungsweg berücksichtigen und nicht verurteilen. Überraschend daher die sehr deutliche Kritik des Stuttgarter Trainers Veh nach dem Spiel. Er schien mit Ulreich den alleinigen Sündenbock für das Stuttgarter Debakel in Leverkusen gefunden zu haben. Die Spekulationen darüber, ob in der nächsten Bundesligapartie gegen seinen Ex-Klub wieder Raphael Schäfer das Tor der Schwaben hüten darf, haben somit weitere Nahrung erhalten.

René Adler überraschte seine Gegenspieler hingegen wieder einmal mit seinen phantastischen Reflexen. Seine Paraden von Schüssen aus kürzester Distanz erinnern an Oliver Kahn in der 2002-er Galaform. In der 76. Minute konnte Cacau sein Pech nicht fassen. Adler, der Hexer, hatte seinen sicher im Tor geglaubten Kopfball noch um den Pfosten gelenkt. Ebenso scheiterte Hilbert an Alder in der 1. Halbzeit. Hilbert hatte Adler bei einer 1-gegen-1-Situation bereits umkurvt und mußte den Ball aus spitzem Winkel nur noch ins leere Tor schieben. Sekundenbruchteile bevor der Ball die Torlinie überquert, konnte der zurückeilende Adler den Ball mit dem linken Bein wegkratzen.

 


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