Berlin zurück Meisterschaftsrennen

Sollte Hertha BSC Berlin am Ende doch noch Deutscher Meister werden, so hat sich Jaroslav Drobny am Sonntag einen echten Dienst erwiesen, als er nach 41 Minuten den Schuss von Sebastian Prödl mit den Fäusten abwehrte. Der Österreicher, bislang nicht sonderlich durch Schusskraft aufgefallen, hatte den bedauernswerten Ball mit einer Urgewalt getreten, dass man befürchten musste, die Kunststoffpille würde in seine Einzelteile zerfetzt werden. Der Volleyschuss aus zehn Metern raste direkt auf den Kopf von Hertha-Keeper Drobny zu und hätte der Tscheche nicht außergewöhnliche Reflexe, wäre ihm das Ding um die Ohren geflogen. Ob sich Drobny davon bis zur (möglichen) Meisterschaftsfeier wieder erholt hätte, wäre zumindest fraglich geworden. Prödls Schuss hatte aber offensichtlich die Berliner Defensive ordentlich durcheinander gebracht – zwei Minuten nach der Aktion wurde Bremens Abwehrschlacks Mertesacker mitsamt Ball am Fuß nach einer Ecke ins Berliner Tor gedrückt, der Nationalverteidiger musste gar nicht selbst Fuß anlegen. Werder war auf der Siegerstraße, handelte jedoch wie so oft fahrlässig in der eigenen Hälfte und war maßgeblich daran beteiligt, dass der Hertha doch noch zwei Tore zum 2:1-Erfolg gelangen. Erst köpfelte Simunic eine eigentlich zu weit in seinen Rücken gezwirbelte Flanke von Dardei ins lange Toreck – Bremens Torwart Tim Wiese bekam nur noch die Fingerspitzen an den Ball. Auch beim zweiten Tor von Raffael musste sich Wiese die Frage gefallen lassen, warum er so weit vor seinem Tor postiert war. Der Schuss des Brasilianers wurde von Mertesacker unglücklich abgefälscht und senkte sich über Wiese hinweg ins Tor. Der Torwart stand dabei noch vor seinem Fünf-Meter-Raum. Möglicherweise ein Fehler.