Butt jetzt endgültig die Nummer 1
Der klare 4:0-Erfolg gegen bedauernswerte Frankfurter geriet schon am Montag in den Hintergrund. Der in die Kritik geratene Trainer Jürgen Klinsmann hatte sich auf eine ganz besondere Personalie festgelegt: ab sofort „und bis zum Ende der Saison“ wird Jörg Butt die Nummer eins bei den Bayern. Das teilte Klinsmann der Presse mit, für Michael Rensing geht damit eine Saison der Pleiten, Pech und Pannen vorzeitig zu Ende. „Jetzt im Moment ist es am besten für die Mannschaft“, begründete Klinsmann seine Entscheidung, „wenn Jörg Butt mit seiner Erfahrung das Team führt.“ Es habe Klinsmann beeindruckt, wie Butt nach dem Tritt von Thierry Henry im Champions-League-Hinspiel wieder auf den Platz zurückgekehrt sei und sich „als Einziger“ gegen die drohende Demontage gestemmt habe. Kurios, aber ausgerechnet die schlimmste Bayern-Pleite in der laufenden Saison ist für die etatmäßige Nummer zwei zum großen Erfolg geworden. Niemand hatte Butt vor der Saison zugetraut, den jungen Kahn-Nachfolger Rensing abzulösen, im torwart.de-Interview hatte Butt bestätigt, dass er sich hinter Rensing als Nummer zwei auf die Bank setzen würde. Gegen die Eintracht stand Butt auf dem Platz, beim 4:0 hatte er nichts zu tun. Talentierter ist sicherlich der deutlich jüngere Rensing, doch der große Erneuerer Klinsmann setzt in der Krise auf die Erfahrung des routinierten Schlussmanns. „Er ist ein Leader, in der Mannschaft voll akzeptiert. Auch von seinem Intellekt her“, bekräftige Klinsmann seine unpopuläre Maßnahme.