Wächter trotz der 4 Gegentore start - Ullreich solide und weiter erfolgreich
Lange 52 Minuten rannte der VfB Stuttgart auf das Tor von Hansa Rostock an und hatte doch keinen Erfolg. Denn da stand Stefan Wächter in der Mitte und faustete, fing, spitzelte jeden Ball aus dem Gefahrenbereich. Wächter ist die eigentliche Überraschung der Rückrunde, denn vor der Winterpause war der charismatische Schlussmann noch zur Nummer Zwei in der Hansestadt degradiert worden, er schien nicht gut genug für einen Stammplatz bei dem potentiellen Abstiegskandidaten. Dann überzeugte er Trainer Frank Pagelsdorf erst im Trainingslager, seit Rückrundenbeginn an jedem Spieltag. Wächter hat seine Form gefunden und sich dazu noch weiter entwickelt. Er wirkt entschlossener und souveräner, wenn er bei gegnerischen Flanken zum Ball hochsteigt können sich seine Mitspieler sicher sein: Wächter macht seinem Namen alle Ehre. Die wiedererstarkten Stuttgarter mussten sich lange gedulden, ehe Pavel Pardo das erste Tor des Spiels erzielte. Der Handelfmeter war schwach geschossen, wäre Wächter stehen geblieben, er hätte den Ball wohl mit dem Knie annehmen können. Doch der in die Mitte getretene Ball sauste am in die Ecke abgehobenen Wächter in die Mitte. Zwei Minuten später erhöhte Cacau mit einem brachialen Volley aus sechs Metern, der Rostocker Keeper hätte seine Fingerkuppen aufsammeln müssen, wäre er an den Ball gekommen. Zwei weitere Treffer der Stuttgarter nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Orestes (56.) sorgten für den in der Höhe unverdienten 4:1-Sieg der Gastgeber.
Sven Ullreich muss sich darauf einstellen, dass er bald auch international sein Können präsentieren kann. Sein VfB ist auf dem Weg in die Uefa-Cup, nach der katastrophalen Hinrunde bestehen jetzt sogar noch Chancen auf einen Champions-League-Platz. Der junge Schwabe hat Raphael Schäfer vergessen lassen. Die Reinkarnation der Stuttgarter hat auch in dem Torwartwechsel ihren Ursprung. Veh wird nicht darum kommen auch für die nächste Saison mit Ullreich zu planen: Mit ihm gewinnt der VfB einfach seine Ligaspiele.