Kahn weiter nur mit 11 Gegentoren
Eigentlich können sich die Statistiker vor jedem Spiel des FC Bayern die Arbeit sparen. Es sind sowieso immer die gleichen Spieler, die des Gegners Gehäuse treffen: Franck Ribery, der explosive Franzose, und Luca Toni, das Offensivschlachtschiff aus Italien. Die italo-frankophile Kombination bringt jeden Torhüter ins Schwitzen. Auch den allseits coolen Markus Miller. Doch Miller machte seinen Job gegen Ribery/Toni gut. So gut es eben geht. Beide durften jeweils ein Tor gegen den gewandten Miller erzielen, weitere Chancen unterband der Karlsruher mit aufmerksamem Torwartspiel. Miroslav Klose beispielsweise durfte gar nicht treffen. In der 25. Minute war sein Schuss eigentlich schon hinter der Linie, da reagierte Miller blitzschnell und vereitelte die Aktion. Nach 36 Minuten versuchte es Ribery per Freistoß, Miller sprang dazwischen. In der 41. Minute war er dann machtlos, als Luca Toni den sperrigen Maik Franz wie einen Schuljungen aus dem Weg schaffte und unhaltbar einschob. Und nach 64 Minuten durfte auch Ribery endlich jubeln. Er hatte halb Karlsruhe umkurvt um dann per Beinschuss ins kurze Eck zu zielen. Miller konnte den Ball erst sehen, als dieser bereits im Netz eingeschlagen hatte.
Auf der Gegenseite hatte Ottmar Hitzfeld wieder Oliver Kahn ins Tor gestellt. Der Routinier machte keinen Fehler, die quirlige KSC-Offensive war machtlos gegen Kahn und seine bewegliche Abwehr. Für einen wie Kahn gehört es sich mindestens mit einem Titel abzutreten. So wie es aussieht, kann der einstige „Titan“ gleich drei Trophäen mit in die Rente schleppen. Und: Einen Rekord für die Ewigkeit aufstellen. Bislang hat Kahn erst elf (!) Gegentore kassiert, die Bestmarke hält Oliver Reck noch aus guten alten Bremer Rehhagel-Tagen: In der Meistersaison 1987/88 bekamen die Gegner nur 22mal Grund zum Jubel.