Rensing ohne Fehler – Mondragon sicherer Rückhalt
Dass ihm bald der Kragen platzen würde, das hätte man fast erwarten können. Zu viel Kritik war auf die neue Stammkraft im Tor vom FC Bayern eingeprasselt, als dass er es hätte reaktionslos über sich ergehen lassen. Also paukte Michael Rensing groß los und sprach davon, dass ihm die ganze Kritik „auf die Eier gehen würde“, er „die ganze Scheiße“ nicht mehr hören könne. Das war eine durchaus menschliche Reaktion, doch Rensing steht als junger Fußball-Profi wesentlich deutlicher im Fokus als der Otto-Normal-Zuschauer. Seine deftige Wortwahl dürfte durchaus kritisch beim FC Bayern aufgenommen worden sein. Rensing steht unter Beobachtung. Kaum ein Spiel, wo seine Aktionen nicht überkritisch beanstandet werden. Gegen Köln kassierte Rensing zwei Tore, die wohl auch sein Vorgänger Kahn nicht gehalten hätte. Beim 1:0 durch Ehret hatte sich Rensing schnell aus seinem Tor bewegt und die Torwartecke abgesichert, der Kölner überwand ihn jedoch mit einem feinen Außenristlupfer (23.). Gepennt hatte der antrittsschwache Martin Demichelis. Und auch beim zweiten Tor lag es nicht an Rensing, dass die ohnehin durch den Karneval angeheizten Auswärtsfans aus Köln feierten, als wäre der FC gerade Meister geworden. Phillip Lahm, sonst ein Muster an Beständigkeit und Zweikampfstärke ließ sich vom quirligen Vucicevic auf der rechten Seite auswackeln, den präzisen Pass in die Mitte verwertete der junge Debütant Prosinski zum 2:0 (34.).
Ganz stark die Leistung von Faryd Mondragon. In Köln bekommt der Kolumbianer regelmäßig in der Boulevardpresse zu lesen, dass mit dem KSC-Mann Markus Miller bereits ein neuer Torhüter verpflichtet worden sei. Ihn lässt das kalt, seine Paraden gegen die Bayern machten den überraschenden 2:1-Erfolg erst möglich.