Der Sieger steht schon fest. Für den Prämierung der „dümmsten Torhüteraktion“ der laufenden Spielzeit kommt nach dem vergangenen Spieltag eigentlich nur einer in Frage: Nürnbergs Jaromir Blazek. Erst ließ der völlig neben der Spur agierende Tscheche den einzigen Torabschluss der Gäste aus Cottbus passieren (59, Sörensen), wenig später wurde er fast von einem hohen Ball übertölpelt, um dem darauf vollkommen zu Recht einsetzenden Pfiffen der entsetzten Nürnberger Fans mit einer Geste zu entgegnen, die signalisieren sollte: „Ruhig Leute, ich habe alles im Griff.“ Dabei war sein auf die Lippen gelegter Finger mehr als unpassend, den „Club“-Fans wäre es lieber gewesen, Blazek hätte versucht sich im eigenen Fünf-Meter-Raum einzugraben. Der 35-Jährige setzte dem ganzen noch die Krone auf, als er nach dem Schlusspfiff applaudierend in die Nürnberger Fankurve lief, dort allerdings empfangen wurde, wie Jesus von Pontius Pilatus. Die Fans haben genug. Blazek verschuldete durch seine Fehler bereits mehrere Punktverluste in der Liga, gegen Benfica Lissabon wäre der FCN mit einem soliden Torwart wohl nicht ausgeschieden und nun gelang es den abstiegsbedrohten Nürnbergern im so wichtigen Spiel gegen Cottbus nicht zu gewinnen.
Das lag zu einem Großteil aber auch am überragenden Energie-Torwart Gerhard Tremmel. 7:1 zählte die strengen Statistiker nach dem Spiel nach Chancenverhältnis, rein optisch betrachtet hätte sich auch kein Zuschauer über ein 23:1 gewundert. Doch Tremmel stemmte sich fast alleine gegen die anrennenden Nürnberg, die panisch versuchten ihn zu überwinden, und doch immer wieder scheiterten. Wäre er nach dem Spiel in die Nürnberger Kurve gelaufen, die „Club“-Fans hätten aus Anerkennung wohl klatschen müssen.